Das Interesse von Nutzer am Smartphone-Betriebssystem Android machen sich Cyberkriminelle zunutze. Sie offerieren angeblich eine Live-CD der Software, die auf dem PC installiert werden kann. Tatsächlich handelt es sich um einen Trojaner.
Android-Smartphones sind derzeit im Aufwind. Branchengrößen wie HTC, Motorola, Samsung oder LG bieten Mobiltelefone mit dem Betriebssystem an.
Kein Wunder, dass Interessenten vor dem Kauf eines neuen Mobiltelefons auch einen Blick auf Android werfen wollen. Cyberkriminelle nutzen das aus und offerieren eine »Android Live-CD«. Sie ermöglicht es angeblich, eine Version von Android auf x86-Rechnern zu installieren.
Dass Android auch auf PCs läuft, ist keine Erfindung. Denn das Betriebssystem basiert auf Linux. Mit »Live Android« bietet Google denn auch eine boot-fähige CD für die Standard-PC-Plattform, mit deren Hilfe der Nutzer Android ohne Installation direkt von der CD starten und testen können.
Bei der Android Live-CD handelt es sich nach Angaben der IT-Sicherheitsfirma Bitdefender jedoch keineswegs um eine andere Version von Live Android. Vielmehr locken die Angreifer Nutzer, die das Google-Betriebssystem für Smartphones auf ihren PC installieren wollen, auf eine gefälschte Web-Site. Dort versteckt sich mit dem Trojaner Generic.KD.13718 eine gefährliche Malware-Art, die Windows-Rechner infiziert.
Das trojanische Pferd lädt nach der Installation auf dem Zielsystem weitere Malware nach. Auf dem Rechner landet demnach kein reguläres ISO-Image von Android, sondern eine .exe-Datei mit der Bezeichnung »liveandroidv0.3.exe«. Dadurch wird ein Backdoor-Trojaner installiert, der eine Hintertür zum System öffnet.
Die Lösung: Anwender, die das Android-Betriebssystem testen möchten, sollten diese ausschließlich von der offiziellen Google-Web-Site herunterladen. Außerdem ist es unbedingt empfehlenswert, eine aktuelle Sicherheitssoftware einzusetzen.
Dass diese eigentlich selbstverständliche Maßnahme in der Praxis nicht im gewünschten Maße umgesetzt wird, belegt eine Untersuchung der IT-Service-Firma Pit Stop (siehe Beitrag). Sie untersuchte 50.000 PCs ihrer Kunden in Deutschland.
Die ernüchternden Resultate: Gut ein Viertel der Systeme verfügte über gar keinen Schutz vor Schadsoftware; an die 14 Prozent waren massiv mit Malware verseucht.