Eine neue Variante des Zeus-Trojaners, der normalerweise Windows-PCs befällt, greift jetzt auch mobile Geräte an. Hat er sich einmal auf Smartphones mit den Betriebssystemen Windows Mobile / Phone und Symbian eingenistet, greift er unter anderem mTan-Nummern für mobile Banking ab.
Die beliebten Smartphones entwickeln sich immer mehr zum Büro für unterwegs. Nutzer können darauf Emails schrieben, im Internet surfen oder auch mobile Banking-Anwendungen nutzen. Das ruft zunehmend auch die Cyberkriminellen auf den Plan, die mittels Handyviren versuchen, an die sensiblen Daten der Telefonbesitzer heran zu kommen. Jetzt haben die Virenforscher des Kaspersky Lab mit Zeus (siehe: ) sogar erstmals einen altbekannten Windows-Trojaner entdeckt, der von Hackern so umgemodelt wurde, dass er jetzt auch Smartphones angreift.
Erstmals aufgefallen war die mobile Variante des Trojaners nach einer Angriffsserie auf Kunden der ING-Bank. Diese erhielten zunächst eine Email, dass ein zertifiziertes Update für ihr Smartphone bereits stehe. Um es herunterladen zu können, sollten sie ihre Mobilfunknummer sowie das Handymodell angeben, damit ihnen der Downloadlink per SMS zugestellt werden könne. Tatsächlich verbarg sich hinter in dem vermeintlichen Update hinter dem Link in der SMS dann jedoch die neue Zeus-Variante. Hat es die Malware erst einmal auf das Smartphone geschafft, greift sie im Hintergrund Daten aus eingehenden SMS ab und leitet sie an die Hintermänner weiter. Auf diesem Weg werden beispielsweise mTAN-Nummern für mobiles Banking abgegriffen und den Cybergangstern in die Hände gespielt.
Mit diesem bereits zweiten gefährlichen Handy-Virus innerhalb kurzer Zeit zeigt sich, was dieses Jahr zu erwarten ist: Die Cybergangster werden mehr und mehr versuchen, die mobilen Datenzentralen der Nutzer anzugreifen und die Inhalte zu stehlen. Damit müssen Unternehmen wie Privatanwender sich zunehmend auch Gedanken über den Daten- und Virenschutz ihrer Smartphones machen.
Weitere Details zu der neuen Zeus-Variante bespricht Virenspezialist Denis Maslennikov in seinem englischsprachigen Blog. Mehr Informationen zum Thema Sicherheit beim mobile Banking gibt es in diesem pdf-Dokument von Kaspersky.