Deckmantel für das Geschäft mit Nutzerdaten

(Un)soziale Datenkraken

6. Mai 2016, 13:54 Uhr | Daniel Dubsky

Nicht nur Google und Facebook sammeln massenweise Daten ihrer Nutzer. Auch vordergründig soziale Unternehmen und Bürgerbewegungen haben das Geschäftsmodell für sich entdeckt.

Es heißt, Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts. Doch während die Ölstaaten derzeit fördern, was die Pumpe hergibt, und so den Ölpreis weiter in den Keller treiben, werden Daten immer wertvoller, je mehr davon gesammelt werden. Am kostbarsaten sind personalisierte Daten, die möglichst viele Informationen über einen Nutzer liefern, um ihm zielgerichtet genau auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Produkte und Dienste verkaufen zu können. Konzerne wie Google, Facebook und Amazon sind mit dem Sammeln, Aufbereiten und Weiterverkaufen von Nutzerdaten zu milliardenschweren Giganten herangewachsen. Dafür müssen sie sich allerdings auch als Datenkrake beschimpfen lassen. Ihr Geschäftsmodell steht unter Generalverdacht und unter Dauerbeobachtung von Wettbewerbsbehörden und Datenschützern.

Dabei wird gerne übersehen, dass heute kaum noch ein Unternehmen darauf verzichtet, die Daten seiner Kunden zu sammeln. Und die fleißigsten Datenkraken sind ganz offensichtlich nicht auf den ersten Blick als solche zu erkennen. Eine davon ist die Kampagnenplattform Change.org, die für ihre Sammel-Leidenschaft und Geschäftstüchtigkeit aktuell mit dem Big Brother Award 2016 in der Kategorie Wirtschaft ausgezeichnet wurde.


  1. (Un)soziale Datenkraken
  2. Wirtschaftliche Interessen stehen im Vordergrund

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