Frauen nutzen Sicherheits-Tools deutlich seltener als Männer

Vier Millionen Deutsche sind Cybercrime-Opfer

6. Juli 2008, 22:57 Uhr |

Fast vier Millionen Deutsche sind schon einmal Opfer von Computer-Kriminalität geworden. Sieben Prozent aller Computernutzer ab 14 Jahre haben bereits einen finanziellen Schaden beispielsweise durch Viren, bei Onlineauktionen oder Online-Banking erlitten. Das teilte der Branchenverband Bitkom mit.

Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im
Auftrag des Bitkom. "Bei gut 90 Prozent aller Computernutzer ist noch nie ein Schaden entstanden.
Dennoch dürfen wir mit dieser scheinbar geringen Schadensquote nicht zufrieden sein. Die absolute
Zahl der Geschädigten ist einfach viel zu hoch", sagte Prof. Dieter Kempf, Mitglied im
Bitkom-Präsidium. "Wir müssen weiterhin regelmäßig die Anwender über technische Schutzmöglichkeiten
und richtiges Verhalten im Netz aufklären."

Laut der Befragung nutzen knapp 80 Prozent aller 72 Millionen Deutschen über 14 Jahre privat
oder beruflich einen Computer. Zwei Prozent der Befragten gaben an, Viren hätten ihren Computer
beschädigt. Je ein Prozent aller Nutzer wurden Opfer bei einer Onlineauktion oder beim
Online-Banking. 3 Prozent gaben Schäden "durch sonstige Umstände" an, also beispielsweise durch
unseriöse Internet-Dialer.

"Ein modernes Antivirenprogramm und eine Firewall, die den Rechner vor schädlichen Dateien aus
dem Netz schützen, müssen vor der ersten Websitzung installiert werden", sagte Kempf. "Auch die
Verschlüsselung wichtiger privater Daten auf der Festplatte wie auch die von E-Mails mit
vertraulichen Inhalten sollten gängige Praxis sein." Die Befragung ergab jedoch, dass
Sicherheitsprogramme noch immer nicht zum Standard gehören. Zwar gaben 83 Prozent aller User an,
ein Virenschutzprogramm auf ihrem privaten Rechner installiert zu haben. Aber nur 67 Prozent
nutzten eine Firewall, lediglich 28 Prozent ein Verschlüsselungsprogramm. SiebenProzent der Nutzer
gaben an, keines dieser Programme zu verwenden, vier Prozent machten keine Angaben.

Auffällig: Frauen nutzen diese Programme deutlich seltener als Männer. "Surfer ohne
Sicherheitsprogramme bringen sich und andere in Gefahr. Ist der eigene Rechner mit Viren infiziert,
sind besonders die Computer von Freunden und Bekannten einem erhöhten Risiko ausgesetzt", sagte
Kempf, der auch Vorstandsvorsitzender des Vereins "Deutschland sicher im Netz" ist (
www.sicher-im-netz.de). Dort haben sich
große Unternehmen, Vereine und Branchenverbände zusammengeschlossen, um einen messbaren und
praktischen Beitrag für mehr IT-Sicherheit für Verbraucher und mittelständische Unternehmen zu
leisten.

CZ/Peter Koller


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