Weil seine smarten Vibratoren unberechtigt Daten der Nutzer gesammelt haben, muss ein kanadischer Hersteller ihnen jetzt bis zu 10.000 Dollar Entschädigung zahlen.
Im Zeitalter der Digitalisierung und des Internets der Dinge wird alles smart. Das macht auch vor Bereichen nicht Halt, an die man – zumindest als Otto-Normalverbraucher – beim Thema Fortschritt durch Vernetzung nicht unbedingt zuerst denkt. So gibt es inzwischen etwa auch eine ganze Reihe smarter Sexspielzeuge, mit denen sich beispielsweise diverse Leistungsdaten erfassen lassen. Auch wenn sich zumindest dem vielleicht einfach nur zu biederen Autor nicht ganz erschließen mag, wozu das gut sein soll, scheint es genügend Interesse an solchen intimen Datensammlern zu geben. Zumindest berichten die Hersteller allesamt von einer sehr guten Nachfrage nach entsprechenden vernetzten Liebesspielzeugen. Wahrscheinlich ist die Überwachung der sexuellen Performance-Indikatoren wie Akt-Dauer, Stoßkraft und Genitaltemperatur einfach nur der völlig logische nächste Schritt, mit dem die mittlerweile ständigen Leistungs-Vergleiche von beruflichen Benchmarks bis Fitness-Apps auf das nächste Level gehoben werden.
Nun kann man seine Behauptungen über die nicht enden wollenden Heldentaten der letzten Nacht also endlich direkt auf Facebook teilen und auch direkt mit den entsprechenden Daten untermauern. Per Big Data lassen sich daraus dann beispielsweise Karten erstellen, mit denen Studenten endlich die wirklich wichtigen Entscheidungshilfen für ihre Wohnungssuche zur Verfügung stehen – sei es, um sich eine besonders virile Wohngegend auszusuchen, oder auch um sich nach dem Motto »unter den Blinden ist der einäugige König« einen eigenen Claim mit schwacher Konkurrenz abzustecken. Möglicherweise könnten die Daten bald außerdem als juristischer Beweis zur Erfüllung – oder aber auch der Unterlassung – der ehelichen Pflichten bei Scheidungsprozessen zugelassen werden.