Wie so oft bei vernetzten Dingen wird es allerdings unter Umständen genau dann problematisch, wenn man die Daten, aus welchem Grund auch immer, eigentlich lieber für sich behalten würde. Das mussten jetzt auch einige Nutzer eines Sexspielzeugs des kanadischen Herstellers Standard Innovation im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Leib erfahren. Ohne ihre Zustimmung übertrug das Gerät die gemessenen Werte nicht nur an das eigene Smartphone, sondern auch direkt an die Firma.
Nachdem mehrere Nutzer dagegen geklagt hatten, ließ sich der Hersteller jetzt auf einen Vergleich ein und versprach ihnen Schadenersatz sowie einen Patch, der die unerlaubte Intimspionage aus der App entfernt. Dabei steigt die zugestandene Entschädigungssumme mit der erfassten Datenmenge. Wer seine App auch aktiv zum Steuern von Parametern wie der Vibration genutzt hat, bekommt bis zu 10.000 Dollar. So wird der ungewollte Voyeurismus nun wenigstens zu einem guten Geschäft für die Betroffenen – und so manch ein prekär Beschäftigter wird sich nun doch ärgern, dass er nicht längst auch schon ein entsprechendes Gadget gekauft hat.