Sicherheitsunternehmen warnt vor »digitaler Verschmutzung«

Wenn Tracking die Internetverbindung erlahmen lässt

9. September 2015, 10:50 Uhr | Elke von Rekowski
Das Surfen im Internet wird immer häufiger zur Geduldsprobe.
© pathdoc - Fotolia.com

Wer sich über eine vermeintlich langsame Internetanbindung wundert, sollte überprüfen, ob andere »mitsurfen«. Denn immer mehr Anbieter im Internet setzen umfangreiches Tracking ein.

Online-Tracking-Systeme haben sich zu einem ernsthaften Problem entwickelt haben und kosten Anwender zunehmend Zeit und Nerven. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Sicherheitsunternehmens F-Secure. Demnach kann ein Tracking-Schutz die Zeiten für das Laden von Internetseiten deutlich verringern - beim Einsatz von Freedome VPN sogar um bis zu 89 Prozent.

Für die Studie untersuchten die Forscher des F-Secure Labs die 50 von Alexa.com gelistete Top-Websites – mit und ohne Tracking-Schutz von der eigenen Software Freedome. Dieser Tracking-Schutz funktioniert mit PC oder Mac, es gibt aber auch Varianten für mobile Geräte. Die Software blockiert Anfragen von Tracking-Diensten und entfernt Cookies, die zu Werbenetzwerken gehören. Durch das Blockieren der Datenerfassung verringert sich die Menge der Daten, die online übertragen werden, wodurch sich letztlich die Browser-Leistung erhöht. Im Rahmen der Studie zeigte sich übrigens, dass die Webseiten durchweg schneller geladen wurden und weniger Bandbreite beanspruchten, wenn der Tracking-Schutz im Einsatz war. So verringerten sich die Ladezeiten zwischen drei und 89 Prozent und das Datenvolumen der Seiten wurde zwischen drei und 55 Prozent reduziert. Unglaublich: Einige Websites enthalten bis zu 95 Tracker.

»Betreiber von Websites können in der Regel ein gewisses Maß an Online-Tracking rechtfertigen, um bessere Dienstleistungen für die Nutzer zu liefern. Unser Experiment zeigt aber, dass diese Vorgehensweise offensichtlich aus dem Ruder gelaufen ist«, sagt F-Secure-Sicherheitsberater Sean Sullivan. Denn ja mehr Tracking, desto mehr hat der Browser zu tun. »So kehren wir zurück zu einer Browser-Erfahrung wie in den 90er Jahren, als der Internetzugang mit langsamer Einwählverbindung erfolgte. Es gibt im Grunde immer mehr digitale Verschmutzung, die Bandbreite frisst. Die höheren Preise für den Datenverkehr werden an die Verbraucher weitergegeben«, so Sullivan weiter. Er mahnt Website-Betreiber, dass nun Zeit für eine »Kurskorrektur« sei und sie überdenken sollten, wie sie Tracking-Technologien nutzen.


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