Erster Terminkontrakt

Bitcoin startet mit Gewinnen in neue Ära

11. Dezember 2017, 9:49 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Spekulationen auf Kursentwicklungen möglich

Es sind auch Spekulationen auf Kursentwicklungen möglich - auch auf einen Wertverfall. Kritiker der Digitalwährung können dank des Terminhandels also auch gegen den Bitcoin spekulieren. In den vergangen Tagen hatte der Bitcoin wegen der zunehmenden Nervosität vor dem Future-Start noch stärker geschwankt als zuvor. Seit Mittwoch vergangener Woche sprangen die Notierungen für den Bitcoin zwischen rund 11.600 Dollar und 16.600 Dollar hin und her. Noch stärker waren die Ausschläge bei der Handelsplattform Coinbase, wo der Bitcoin am Donnerstagabend kurzzeitig fast 20.000 Dollar gekostet hatte.

Hier lagen die Bitcoin-Kurse zuletzt bei knapp 16.900 Dollar. Die nach wie vor hohen Unterschiede der Notierungen sind ein weiterer Beleg dafür, wie undurchsichtig und schwer einzuschätzen der Bitcoin-Markt ist. Im frühen Handel am Montagmorgen hatte die Differenz zeitweise mehr als 1.000 Dollar betragen - in den Tagen zuvor waren es zum Teil noch viel größere Abstände. Die Notierungen bei anderen Handelsplätzen wie Itbit und Kranken liegen dazwischen.

Viele Beobachter fürchten, dass es in den kommenden Tagen mit dem Start von Bitcoin-Finanzprodukten an etablierten US-Börsen zu weiteren Marktverwerfungen kommen könnte. Zu Jahresbeginn stand der Wert des Bitcoin noch bei 1.000 Dollar. Seither befindet er sich auf einer rasanten Rekordjagd, die sich in den vergangenen Monaten zunehmend beschleunigt hat und mit teils hohen Kursschwankungen einhergeht. Notenbanker und Experten warnen vor der Unberechenbarkeit der Digitalwährung. Auch führende Banker sind skeptisch.

Die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel hatte am Wochenende vor möglichen systemischen Risiken nach dem Future-Start gewarnt. Wenn die Internetwährung aus einer Nische in die etablierte Finanzwelt vordringe, berge das Gefahren: «Die Preisentwicklung der Bitcoins erinnert an die großen Blasen der Wirtschaftsgeschichte, zum Beispiel an die Tulpenkrise. Solange die Spekulationen mit Eigenkapital finanziert sind, verlieren die Investoren im Falle eines Crashs zwar viel Geld, die Ansteckungsgefahren dürften aber begrenzt sein», sagte sie der »Welt am Sonntag«.


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