ICT-Lösungsanbieter und Serviceprovider
Cancom übernimmt österreichische K-Businesscom
Mit dem Kauf des österreichischen IT-Dienstleisters K-Businesscom baut Cancom seine Marktpräsenz in der DACH-Region aus. Die ehemaligen Kapsch BusinessCom wird Teil der Cancom-Gruppe.
Cancom setzt seine angekündigte Akquisitionsstrategie im deutschssprachigen Raum fort. Der IT-Dienstleister übernimmt mit der K-Businesscom AG einen der führenden ICT-Lösungsanbieter, Serviceprovider und Digitalisierungspartner in Österreich und baut damit seinen Marktpräsenz in der DACH-Region massiv aus.
K-Businesscom, die frühere Kapsch BusinessCom, beschäftigt rund 1.650 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 einen Umsatz von rund 520 Millionen Euro. Die Cancom-Gruppe verbuchte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro mit rund 4.000 Mitarbeitern.
Nach Abschluss der Transaktion mit einem Gesamtvolumen von 165 Millionen Euro wird K-Businesscom Teil der Cancom-Gruppe. Die enge Verzahnung wird sich laut Unternehmen auch im Management und Aufsichtsrat widerspiegeln. Der seit November 2022 nur noch aus zwei Mitgliedern bestehende Vorstand der Cancom SE wird um Jochen Borenich erweitert. Borenich, seit 2010 Mitglied des Vorstands der K-Businesscom AG, wird nach Abschluss der Transaktion als Chief Sales Officer in das Gremium einziehen. Cancom-CEO Rüdiger Rath und CFO Thomas Stark werden in den Aufsichtsrat der K-Businesscom AG eintreten.
Durch den Zusammenschluss entsteht nach Firmenangaben eines der führenden IT-Unternehmen in der DACH-Region. Kunden beider Unternehmen sollen künftig von der gebündelten Kompetenz für IT- und Digitalisierungslösungen, zugehörigen Services und für den Betrieb von IT-Systemen profitieren.
Bündelung der Kräfte
Die bestehenden Services- und Solutions-Portfolios beider Unternehmen ergänzten sich sehr gut. Neben bereits bestehenden gemeinsamen Stärken in den Geschäftsfeldern Public Cloud, Managed Services und Security bringe K-Businesscom umfangreiche Kompetenzen in den Bereichen Intelligent Networks, Data und IoT in das Cancom-Portfolio ein. Weitere Assets seien das Know-How als Digital Business Engineer für IT- und Business-Consulting und Software-Entwicklung sowie das KBC Cyber Defense Center.
„Wir haben lange nach einer Möglichkeit gesucht, die Cancom-Gruppe insbesondere in Österreich und der Schweiz schneller in eine merklich stärkere Marktposition zu bringen als dies durch organisches Wachstum möglich gewesen wäre“, erklärt Cancom-CEO Rath. „Die Kundenstrukturen, das Leistungsportfolio, die Unternehmenskulturen und die Zukunftsvisionen stellen für uns eine einmalige Ausgangsposition dar, das Wachstumspotenzial des DACH-Marktes gemeinsam anzugehen.“
Franz Semmernegg, CEO K-Businesscom, sieht das größte Wachstumspotenzial bei ICT-Service-Modellen (XaaS), insbesondere im Bereich Cyber Security. „Der allgemeine Fachkräftemangel gepaart mit stetig wachsenden Anforderungen an IT-Abteilungen und gleichzeitig immer komplexer werdende Bedrohungsszenarien führen dazu, dass Unternehmen und Institutionen einfach auf die gebündelte Expertise und Dienstleistungen von externen ICT-Spezialisten setzen“, so Semmernegg.
Wachsen durch Akquisitionen
Cancom hatte bereits Ende 2021 angekündigt, sich verstärkt auf das Systemhausgeschäft im deutschssprachigen Raum konzentrieren und hier vor allem durch Übernahmen wachsen zu wollen. Nach dem Verkauf der Geschäftsaktivitäten in Irland und in Großbritannien wollte der damalige Konzernchef Rudolf Hotter das Unternehmen vor allem im Sytemhausgeschäft weiterentwickeln. Durch Übernahmen sollte Cancom das Kerngeschäft stärken, aber auch das Knowhow bei wichtigen Zukunftsthemen wie der Datenanalyse und Cloud-Services ausbauen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Cancom-Gruppe die operativen Gesellschaften der S&L Gruppe übernommen. Zu Beginn dieses Jahres erfolgte der Kauf des Spezialisten für Workspace- und Endpoint-Lösungen NWC Services mit Sitz in Pforzheim.
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