Anfang Mai startet mit der re:publica der größte Kongress zu Digitalisierung und Gesellschaft in Berlin. Eine der Stargäste ist die Whistleblowerin Chelsea Manning.
Auf der diesjährigen re:publica (2. bis 4. Mai) in Berlin wird mit Chelsea Manning eine der bekanntesten Whistleblower-Ikonen auftreten und in ihrem Vortrag von ihrem neuen Leben nach der jahrelangen Militärhaft erzählen. Manning hatte geheime Militärinformationen an Wikileaks weitergegeben und wurde deshalb Ende 2013 zu 35 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Anfang Januar erließ der damalige US-Präsident Barack Obama einen Großteil ihrer Strafe. Am 17. Mai 2017 wurde sie freigelassen. Insgesamt war Manning sieben Jahre in Haft.
Auf dem Kongress werden in diesem Jahr 600 Speaker auf 19 Bühnen über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft referieren.
Zu den Programm-Höhepunkten der re:publica 18 zählen der Physiker und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar,die Journalistin und Direktorin von »Ranking Digital Rights« Rebecca MacKinnon sowie die Wikimedia-Direktorin Katherine Maher. Dunja Hayali, Silke Burmester und Kai Gniffke diskutieren über Journalismus im Netz: »Zwischen Fakten, Fake, Haltung und Hate«. Die Autoren Sibylle Berg, Marc-Uwe Kling und Juli Zeh haben für die re:publica 18 eine »Supergroup« gegründet und werden über »Digitale Selbstverteidigung« sprechen. Eyal Weizman, Leiter des Rechercheinstituts »Forensic Architecture« erläutert, wie digitale Werkzeuge dabei helfen können, Unrecht zu dokumentieren, aufzuklären und rechtlich zu verfolgen. Trebor Schulz, Experte für die Zukunft der Arbeit und Sharing Economy, spricht über die Rechte von Arbeitnehmern im Digitalen.
Mit Abschluss der re:publica 18 findet in diesem Jahr erstmals am 5. Mai 2018 im Park am Gleisdreieck das »Netzfest« statt. Während bei der re:publica vor allem digitale Spezialisten anzutreffen sind, richtet sich das kostenfreie Festival an jeden.