Kritik am elektronischen Brief der Post

»Der Online-Brief ist eigentlich ein alter Hut«

18. Februar 2010, 13:36 Uhr | Lars Bube
(Bild: mipan, Fotolia.com)

Die Deutsche Post will Mitte des Jahres den sogenannten »Online-Brief« anbieten, der eine rechtssichere elektronische Kommunikation ermöglichen soll. Was eigentlich keine schlechte Idee ist, haben Konkurrenten jedoch schon längst umgesetzt.

Mit ihrem Online Brief will die Deutsche Post wieder ein Stückchen weiter weg vom Image als angestaubter Briefdienstleister und sich in Richtung elektronischer Dienstleistungen bewegen. Dahinter verbirgt sich eine genauso einfache wie praktische Idee: Auch die elektronische Post soll damit rechtssicher werden, so dass Anwälte, Behörden, etc. auch wichtige Dokumente wie Rechnungen und Verträge verschicken können, ohne dabei auf den bisherigen zeitraubenden Papierkrieg mit seinen Fehleranfälligkeiten angewiesen zu sein.

Doch auch wenn das Konzept für die Post ein wichtiger Schritt in Richtung elektronischer Welt sein mag, ist ihr die Konkurrenz hier teilweise bereits um Jahre voraus. Frank Wuschech, Geschäftsführer der Basware GmbH, weltweiter Marktführer bei Purchase-to-Pay-Lösungen, kritisiert deshalb: »Die Vorteile liegen auf der Hand: manuelle, papierbasierte und fehleranfällige Abläufe reduzieren und gesetzliche wie interne Vorschriften ohne großen Aufwand einhalten - ganz abgesehen von den Einsparungen für Papier, Umschläge, Druck sowie Porto. Und doch sind sie eigentlich ein alter Hut: Seit mehreren Jahren existieren etablierte und ausgereifte Lösungen auf dem Markt, über die Bestellungen in Auftrag gegeben werden können, mit denen sich Rechnungen elektronisch verschicken, empfangen und abgleichen lassen und die Lieferanten und deren Kataloge in das Firmennetz mit einbinden. Und mit der digitalen Signatur sind auch diese Systeme rechtssicher und anerkannt.«

Wuschechs Fazit ist deshalb so hart wie deutlich: »Wer dies erkannt hat, muss nicht auf die Deutsche Post warten. Alternativen gibt es bereits heute.«


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