»Nicht nachvollziehbar«
- Electronic Arts verklagt die USK
- »Nicht nachvollziehbar«
In einer Pressemitteilung zum Vorgehen gegen die USK bezeichnete EA deren Verhalten als völlig unverständlich, insbesondere im Vergleich zu anderen Werken der Unterhaltungsindustrie. Eine Verherrlichung des Krieges könne man in Medal of Honor nicht erkennen: »Bei der Entwicklung des Spiels haben wir großen Wert auf eine möglichst realistische, filmartige Darstellung gelegt. Die filmähnliche Grafik präsentiert sich detailreich und beschönigt den Kriegsalltag in keiner Weise. Die Hintergrundgeschichte, in die der Spieler in besonderer Weise eingebettet ist, problematisiert vielmehr das Kriegsgeschehen. Zunehmend zweifeln die Soldaten am Sinn der Befehle, die sie auszuführen haben. Das Spiel folgt der Tradition filmischer Umsetzungen der Kriegsthematik wie beispielsweise »Soldat James Ryan« oder »Inglorious Bastards«, die mit teilweise sehr drastischen Gewaltdarstellungen arbeiten. Vor diesem Hintergrund ist die Nichtkennzeichnung in unseren Augen nicht nachvollziehbar. Hier wird schlicht mit zweierlei Maß gemessen.«
Die Chancen, mit dieser Argumentation bei einer Klage erfolgreich zu sein, dürften allerdings eher gering ausfallen. Denn die Urteile der USK sind verbindlich und werden normalerweise auch von allen Seiten als verbindlich und endgültig akzeptiert. Insofern ist es mehr als unwahrscheinlich, dass die USK die Bewertung des ungeschnittenen Spiels, das im Vorfeld der Veröffentlichung sogar bei der sonst eher als Shooter-freundlich bekannten US-Armee für hitzige Diskussionen und einigen Ärger gesorgt hatte, noch einmal überdenkt und ändert.