»90 Prozent der Verkehrsunfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen«, sagte EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska. Mit den verschärften technischen Anforderungen und Hilfssysteme will die EU-Kommission diesen Unsicherheitsfaktor minimieren. »Die neuen verpflichtenden Sicherheitsvorgaben werden die Zahl der Unfälle reduzieren und den Weg für eine fahrerlose Zukunft des vernetzten und automatisierten Fahrens bereiten«, meinte Bienkowska weiter. »Es ist inakzeptabel für moderne Gesellschaften, dass Verkehr und Mobilität töten«, ergänzte EU-Kommissarin Violeta Bulc.
Der Europäische Verkehrssicherheitsrat (ETSC) - eine Nichtregierungsorganisation, die den Straßenverkehr sicherer machen will, begrüßte die Pläne. »Die heutigen Ankündigungen könnten den größten Schritt für die Sicherheit im Straßenverkehr in Europa seit der Einführung des Sicherheitsgurtes darstellen«, meinte ETSC-Direktor Antonio Avenoso. Lebensrettende Technologien wie automatisiertes Notbremsen und intelligente Tempomaten seien derzeit nur als Option für einige Modelle verfügbar.
Ähnlich äußerten sich die Grünen im Europaparlament. »Einfache Maßnahmen wie Radarsensoren und Warnsignale an die Fahrer können Leben retten. Wir brauchen EU-weite Geschwindigkeitsbegrenzer in allen Autos und automatische Kontrollsysteme, die bei übermäßigem Alkoholkonsum den Start des Autos blockieren«, meinte deren verkehrspolitischer Sprecher Michael Cramer.