Der Supreme Court hat der Klage von Autoren gegen Google eine Absage erteilt. Der Konzern darf weiter Bücher digitalisieren und Auszüge daraus veröffentlichen.
Im Jahre andauernden Streit mit der Autorenvereinigung »Authors Guild« hat das Digitalisierungsprojekt Google Books einen Erfolg vor dem obersten US-Gericht errungen. Der US Supreme Court wies die Klage der Autoren gegen Google ohne Angaben von Gründen ab und stellte sich damit hinter die Entscheidung des Second US Circuit of Appeals in New York, der schon im letzten Jahr für den Internetkonzern entschieden hatte. Der Beschluss ermöglicht es Google, weiterhin Bücher zu digitalisieren und Auszüge daraus bei sich zu veröffentlichen.
Schon 2005 hatte die Authors Guild Klage gegen Google gestellt und bereits 2013 das erste Verfahren, noch vor dem Second US Circuit of Appeals, verloren. Sowohl das erste Gericht wie auch die Kammer in New York begründeten ihr Grünes Licht für Google durch die »Fair Use-Doktrin«. Sie gestattet die bestimmte, nicht autorisierte Nutzungen von geschütztem Material zugesteht, sofern sie der öffentlichen Bildung und der Anregung geistiger Produktion dienen. Vor allem um eine Detailfrage wurde dabei gestritten: In den USA wird als Kriterium für Fair Use angegeben, dass der Verkauf des eigentlichen Buches durch die teilweise Veröffentlichung nicht beeinträchtigt wird.
Während die Autoren davon ausgehen, dass die Verkaufszahlen aufgrund der Veröffentlichung von Google zurückgehen, sehen das die amerikanischen Richter anders. Für sie steigert die teilweise Veröffentlichung die Chancen sogar, dass die Bücher ihre Abnehmer finden. Auch eine vollständige digitale Bereitstellung ist für die US-Richter legal, schließlich sei die dies eine Transformation, die keinen wirklichen Ersatz für ein Buch darstelle. Zudem steigere die Buchdigitalisierung durch Google den Zugang zu Wissen für die Allgemeinheit. Für die Autorenvereinigung eine »kolossale Niederlage«. Die Entscheidung des Gerichts sei ein weiterer Beweis dafür, dass man Zeuge einer riesigen Umverteilung von Wohlstand, weg von den Kreativen hin zur IT-Branche, sei. Das gelte nicht nur für Bücher, sondern für alle Künste, klagt die Präsidentin der Authors Guild, Roxana Robinson.