Im Jahre andauernden Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission gegen Google könnte bald eine Entscheidung anstehen – und dem Konzern eine Milliardenstrafe einbringen.
Offenbar will die EU-Kommission das seit Jahren andauernde Kartellverfahren gegen Google noch vor der Sommerpause abschließen. Das berichtet der Londoner Telegraph. Dem Konzern droht dabei eine Milliardenstrafe. Dem Bericht zu Folge wollen die EU-Parlamentarier Google mit einer Zahlung »in der Region von drei Milliarden Euro« abstrafen. Seit sechs Jahren prüfen die europäischen Wettbewerbshüter Googles Dominanz auf dem Suchmaschinenmarkt, jetzt soll die Entscheidung in den nächsten Wochen bekanntgegeben werden. Theoretisch ist eine Strafe von bis zu einem Zehntel des gesamten Jahresumsatzes denkbar. Im Falle Googles wären das über sechs Milliarden Euro.
Vor sechs Jahren hatten Wettbewerber – darunter auch das zwischenzeitlich von Google übernommene und wieder verkaufte Bewertungsportal »ciao« – gegen die Praktiken der Amerikaner geklagt. Erst vergangenes Jahr eröffnete die EU gegen den Konzern dann ein offizielles Verfahren. Auch die bekannte Bildagentur Getty hat sich inzwischen an das laufende Verfahren angehängt.
Gleichzeitig droht Google auch Ärger mit den US-Aufsichtsbehörden. Laut dem Magazin Politico will auch die Federal Trade Commission (FTC) die Aktivitäten von Google einer genauen Prüfung unterziehen. Dabei geht es sowohl in Europa als auch in den USA nicht mehr um die namensgebende Suchmaschine allein, auch Android spielt in den Wettbewerbsvorwürfen eine immer gewichtigere Rolle.