Unter dem Namen »Google Offers« plant Google den Start eines eigenen Tagesdeal-Services. Zuvor soll der Internetkonzern Übernahmegespräche mit Groupon geführt haben. In Sachen Social Web muss Google aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren.
Bereits seit Ende vergangenen Jahres halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach Google an einer Übernahme des Tagesdeal-Dienstes Groupon Interesse gezeigt haben soll. Mit sechs Milliarden Dollar ließ sich sogar ein vermeintlicher Kaufpreis vernehmen. Nachdem Groupon noch immer selbstständig ist und in den letzten Tagen Medienberichte über einen wahrscheinlichen Börsengang mit einem Volumen von bis zu 15 Milliarden Dollar laut wurden, geriet Google zunehmend in Zugzwang, nicht den Anschluss zu verlieren.
Ein Google-Sprecher hat nun gegenüber der Webseite Searchengineland.com bestätigt, dass Google den Start eines eigenen Groupon-Klons plant: »Google ist in Kontakt mit einer Reihe von Kleinunternehmen, um diese zur Teilnahme an einem Test für ein Programm mit vorausbezahlten Sonderangeboten bzw. Gutscheinen zu bewegen.« Das Statement lässt ein zuvor im Internet aufgetauchtes vertrauliches Google-Dokument authentisch erscheinen, in dem die Grundzüge eines neuen Dienstes mit dem Namen »Google Offers« dargestellt werden. »Google Offers ist ein neues Produkt, das es potenziellen Kunden ermöglichen soll, durch eine tägliche Email über lukrative Deals in ihrer Umgebung informiert zu werden«, heißt es darin. Der Dienst ermögliche es Unternehmen, leichter an Kunden im lokalen Umfeld heranzutreten, Profit ohne Vorabinvestitionen zu generieren und sich generell besser im Google-Werbenetzwerk zu positionieren.
Die Tatsache, dass Google somit einen eigenen Groupon-Klon plant, zeigt, dass dem Internetkonzern die Gefahr bewusst ist, den Anschluss an das Social Web zu verlieren. Wachstums- und trafficstarke Dienste wie Facebook, Twitter und Groupon stellen für Google heute eine größere Bedrohung dar als Microsoft. Fraglich ist jedoch, wie erfolgsversprechend die Rolle einer »Copycat« für das Internet-Schwergewicht ist – wertvoller wären eigene Neuentwicklungen, die es mit der Attraktivität von Facebook und Co. aufnehmen könnten.