Im Laufe des Jahres will Google die Praxis einstellen, Mails von Gmail-Nutzern zu scannen, um zum Inhalt passende Werbung einblenden zu können.
Die Personalisierung von Anzeigen in »Gmail« soll künftig nicht mehr auf Basis der Mail-Inhalte erfolgen. Das hat Google in seinem Weblog angekündigt. Stattdessen sollen die gleichen Mechanismen zum Einsatz kommen, die auch die Werbeeinblendungen in den anderen Google-Produkten steuern, etwa die Auswertung von Standortdaten, Suchanfragen oder besuchten Websites.
Wann die Umstellung erfolgt, teilte Google nicht mit, in der Ankündigung heißt es nur »im Laufe des Jahres«. Anlass ist offenbar das Ziel, die Werbesysteme zu vereinheitlichen, und nicht die Kritik am Scan der Mail-Inhalte. Die war vor allem 2004 zum Start von Gmail sehr groß, dennoch konnte der Dienst sehr schnell viele Nutzer gewinnen, da er mit 1 GByte deutlich mehr Speicherplatz als seine Konkurrenten und ein sehr intuitives Interface bot.
Google weist darauf hin, dass sich die Personalisierung von Werbung im Google-Account abschalten lässt und dass die für Business-Nutzer gedachte »G Suite« werbefrei bleibt sowie die Mail-Inhalte auch in der Vergangenheit nicht gescannt habe.
Offenbar ist man bei Google dabei, die Werbestrategie generell zu überdenken. So hatte das Unternehmen vor kurzem einen Werbeblocker für seinen Browser »Chrome« angekündigt und mit sogenannten »Bumper Ads« kürzere, aber nicht überspringbare Werbeclips für YouTube eingeführt.