Eine Retourensendung verursache im Durchschnitt 19,51 Euro Kosten, die Hälfte davon für den Transport. Zwar landeten nur 4 Prozent der zurückgeschickten Artikel im Müll. Aber alles muss zunächst einmal gesichtet und bewertet werden. Immerhin 79 Prozent werden direkt wieder als A-Ware verkauft, weitere 13 Prozent als B-Ware, so die Forscher. Und 3 Prozent würden an industrielle Verwerter verkauft oder an gemeinnützige Organisationen gespendet.
Amazon, mit gut 17 Milliarden Euro Jahresumsatz in Deutschland Marktführer, erklärte, seit 2013 hätten »mehr als 1.000 soziale Einrichtungen Amazon-Spenden« erhalten. Eine halbe Million Menschen hätten Spielzeug, Schuhe, Kleidung oder Drogerie-Artikel bekommen. Aber jede Rücksendung »wird qualitätsgeprüft, neu verpackt und – wann immer möglich – wieder als Neuware angeboten«.
Kleidung wird zwar am häufigsten zurückgeschickt, lässt sich vom Handel aber auch am häufigsten wieder als Neuware verkaufen: »Zu 91 Prozent«, sagt Asdecker. Schwieriger ist das zum Beispiel bei Unterhaltungselektronik: »Ein geöffnetes Siegel an einem Laptop kann der Händler nicht einfach ersetzen.« Immerhin ist die Rücksendequote bei Elektronik und bei Einrichtungsgegenständen aber am niedrigsten.
Bei Matratzen hat der EU-Gerichtshof kürzlich die Händler zur Rücknahme verpflichtet - sie könnten gereinigt und desinfiziert werden, die Kunden müssten sie jedenfalls testen können, so die Richter. Unversiegelte Kosmetika sind jedoch vom Rücksenderecht ausgenommen, ebenso wie Maßanzüge oder geöffnete DVDs.