Krise bei Adobe
Der amerikanische Softwareanbieter Adobe stellt sein Flash-Plugin für mobile Geräte ein und entlässt 750 Mitarbeiter. Künftig will sich das Unternehmen stärker auf digitale Medien und Marketing-Software ausrichten.

Skeptiker sind schon lange der Meinung, dass die Tage der Web-Technologie Flash gezählt sind. Jetzt sieht sich Adobe zu einem ersten Schritt genötigt und stellt das Plugin für Smartphones und Tablets ein. Bis auf weiteres möchte der Softwarehersteller für traditionelle PCs an Flash festhalten und sich dort auf Spiele und Videos konzentrieren. Ansonsten setzt das Unternehmen anscheinend auf HTML5 sowie die hauseigene Technologie AIR. Noch wird Flash häufig verwendet, um Webseiten zu animieren. Die Zukunft scheint jedoch HTML5 zu gehören, auch über ein Aus für Microsofts konkurrierende Technologie Silverlight wird gemunkelt.
Apple-Gründer Steve Jobs hatte schon vor mehr als einem Jahr auf technische Unzulänglichkeiten der Flash-Technologie hingewiesen: Sie sei ungeeignet für berührungssensitive Bildschirme und stromsparende Geräte. Apple hat Flash deshalb nicht unterstützt, sondern auf den Standard HTML5 gesetzt, der keine Browser-Plugins erfordert.
Adobe hat außerdem mitgeteilt, dass 750 Mitarbeiter in Nordamerika und Europa entlassen werden und mit geringerem Wachstum zu rechnen ist. Rob Tarkoff, Senior Vice President und General Manager des Geschäftsbereichs Digital Enterprise Solutions, hat das Unternehmen verlassen. Der Aktienkurs von Adobe brach nach den Hiobsbotschaften um 7,7 Prozent ein. Adobes CEO und President Shantanu Narayen will das Unternehmen nun auf die mutmaßlichen Wachstumsfelder digitale Medien und Marketing-Software ausrichten. Die Anteilseigner scheinen noch nicht überzeugt zu sein.