Marx in neuer Größe
Karl Marx ist relevanter denn je. Doch nicht in Trier, sondern in New York sollte der Philosoph auferstehen, und zwar monumental vor der Wall Street.

- Marx in neuer Größe
- Milliarden für Milliardäre
Den Reichskanzler Bismarck halten manchen für einen Kriegstreiber, den greisen Paul von Hindenburg für Hitlers Steigbügelhalter und Jean-Claude Juncker? Na ja, ist schon ein großer Europäer, dieser umtriebige Chef der EU-Kommission, der aus seinem Luxemburg eine Steueroase für Amazon & Co machte. 18 Ehrenbürger führt die Stadt Trier in ihrer Liste, diese drei Promis gehören dazu. Nicht aber der bekannteste Sohn der Moselstadt: Karl Marx.
Stockkonservative Kleriker und die zehn Jahre nach der Bankenpleite immer noch den freien Markt predigenden FDP-ler würden diesen Kapitalistenfresser auch heute noch höchstens einen Platz an der Ehrentafel des Teufels gönnen – im Demagogen-Stüberl, gleich hinter dem Utopisten-Eck. Doch was müssen diese gott- und geldgefälligen Zeitgenossen bald mit ansehen?
Der im Londoner Exil gestorbene Philosoph feiert am 5.Mai 2018 eine kolossale Auferstehung: Eine sechs Meter hohe Statue wird anlässlich seines 200. Geburtstags in seiner Heimatstadt Trier aufgestellt. Es ist ein Geschenk aus China – woher auch sonst?!