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Vom Refurbisher für Refurbisher

Microsoft stellt auf digitale Lizenzen um

Autor: Lars Bube • 18.8.2020 • ca. 2:10 Min

CRN: Zum Jahreswechsel beginnt in der Microsoft-Welt zudem der Umstieg auf digitale Lizenzen. Ist Ihr Unternehmen bereits ausreichend darauf vorbereitet?
Bleicher: Wir sind hier bestens aufgestellt. Bereits vor zwei Jahren hatte Microsoft ein Pilotprojekt ausgerollt und wir waren von Anfang an mit an Bord. Die Applikationen, die uns seitens des Konzerns zur Verfügung gestellt wurden, waren aber nicht ausreichend um die Bedürfnisse eines Refurbishers und die Unwägbarkeiten in einem Fertigungsprozess abbilden zu können. Durch unser DevOps Team im Haus haben wir deshalb selbst eigene Softwarestücke und Schnittstellen entwickelt, um das Thema digitale Lizenz vollumfänglich abbilden zu können.
Wir hatten insgesamt gut 6 Monate benötigt, um einen reibungslosen Ablauf zu implementieren. Mittlerweile haben wir weit über 100.000 Installationen durchgeführt auf der neuen Basis und ist somit zum business as usual geworden. Im Übrigen sind wir auch, Stand heute, der einzige MAR in der DACH Region der das abbilden kann und in der Praxis ausführt. Weltweit sind es nach meinen Informationen gerade einmal sechs Unternehmen. Das zeigt auch wieder die enorme Kompetenz bei uns im eigenen Haus und welche Vorreiterstellung wir hier bei innovativen neuen Dingen einnehmen.
Am Ende muss ich gestehen, dass die Integration Digitaler Produkt Keys auch ein Segen war. Unsere Fertigungsprozesse wurden dadurch schlanker und schneller und mögliche Fehler durch Mensch-Maschine konnten noch weiter verringert werden.

 

CRN: Können kleinere Anbieter diesen Aufwand aus Ihrer Sicht überhaupt stemmen und wie kann bb-net ihnen dabei gegebenenfalls helfen?
Bleicher: Da kommt der Knackpunkt an der Umstellung. Microsoft hat hier strategisch für sich einen guten Zeitpunkt gewählt. Kleine MARs oder RRPs auf digitale Lizenzen umzustellen, erfordert viel Support und fördert Probleme zu Tage. Und der Konzern ist sich denke ich auch bewusst, dass viele gar nicht in der Lage sind, die Umstellung mitzugeben. So verlagert Microsoft die Arbeit an die MARs und löst sich so von vielen Problemen auf einen Schlag.
Diese Infrastruktur, wie Sie bei uns vorzufinden ist, ist auch nicht von dem möglichen neuen Partner zu erwarten. Wir sind aber auch hier bereits am Eruieren, welche Möglichkeiten wir schaffen können, um das Leben der neuen Partner so einfach wie möglich zu machen. Hier setzen wir auf eine eigene Softwareentwicklung, die auf die Tools von Micrsoft aufbauen soll, um ein weiteres Refurbishen auch nach der Zeit der »Aufkleber« möglich zu machen.
Ich möchte aber an der Stelle noch nicht zu viel verraten, bin aber guter Dinge, dass wir das hinbekommen. Auch und gerade auf die noch kommenden Entwicklungen sollte daher jeder RRP genau überlegen, mit wem er einen Vertrag eingeht, das gilt auch für bestehende TPR oder MAR die mit einem anderen MAR zusammenarbeiten.

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