mIT bietet souveräne Cloud-Plattform für den Channel
Cloud Provider mIT hat eine Cloud-Plattform etabliert, mit der Systemhäuser mit wenigen Mausklicks virtuelle Infrastrukturen aufbauen, und Softwarehersteller ihre Anwendungen als SaaS-Lösung vermarkten können. Für Firmenchef Martin Flechsig ist die „mIT Cloud“ ein wichtiger Baustein für digitale Souveränität und eine echte Alternative zu den Clouds der Hyperscaler.
Digitale Souveränität liegt Martin Flechsig am Herzen. Und das nicht erst seitdem das Thema europaweit zum Hype wurde. Die Unabhängigkeit von den meist US-stämmigen Hyperscalern ist für ihn eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Wachsen und Gedeihen der deutschen Wirtschaft.
Mit seinem Unternehmen will er aber vor allem dem deutschen Mittelstand die technischen Voraussetzungen dafür zur Verfügung stellen.
Mit der Gründung von „Web + Phone“ legte Flechsig 2008 den Grundstein für die heutige mitteldeutsche IT GmbH. In den Folgejahren entwickelte der ausgebildete IT-Systemelektroniker das Unternehmen zum IT-Systemhaus für mittelständische. Flechsig kennt deshalb die Probleme von IT-Systemhäusern aus eigener Erfahrung. Weil sich die von deren Kunden gewünschten Lösungen häufig nicht in der Cloud eines Hyperscalers verwirklichen ließen, baute er mit seinem Unternehmen schließlich eine eigene Cloud-Lösung.
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Cloud-Provider für den Mittelstand
Seit 2022 firmiert das Unternehmen als mitteldeutsche IT (mIT). Das Hardwaregeschäft wurde ganz abgegeben. mIT ist heute ein reiner Cloud-Provider, der seine Cloud-Services über den Channel vermarktet. Zielgruppe sind IT-Systemhäuser und IT-Dienstleister. Nur einige Kunden aus dem öffentlichen Sektor werden noch direkt betreut, berichtet Flechsig im Gespräch mit connect professional. Deren Betreuung sei meist zu komplex für mittelständische Systemhäuser.
Fast 300 Partner hat mIT bereits und wöchentlich kommen neue dazu. Über mangelnden Zulauf könne er sich nicht beklagen, so der mIT-Chef. „Wir docken dauernd neue Partner an.“
Digitalisierung für ein starkes Europa
Die mIT Cloud läuft auf eigenen Servern, die in vom TÜV und dem BSI zertifizierten Rechenzentren bundesweit verteilt gehostet werden. Die Rechenzentren stehen in Leipzig, Hannover, Frankfurt. Weitere sind in Bayern und Baden-Württemberg geplant.
Den Partnern will mIT den Einstieg in den Cloud-Vertrieb so einfach wie möglich machen. Das Onboarding sei in vier Wochen erledigt, verspricht Flechsig. Sie bekommen eine Plattform, auf der sie mit virtuellen Servern ein virtuelles Datacenter aufbauen können – und zwar für jeden Kunden separat. Im Partnerportal gibt es alle Services als White-Label-Lösung, für die eigene Preise hinterlegt werden können. Auch ihre eigenen MSP-Angebote können Partner dort als Produkte einstellen.
Mittels Cloud Calculator lässt sich dann die komplette IT-Struktur des Kunden mit den gewünschten Produkten und Cloud-Services wie Monitoring-, Security- und Backup-Dienste aufbauen und als Angebot erstellen. Kommt das Geschäft zustande wird automatisch aus dem Angebot die komplette Lösung virtuell zusammengestellt. Auch die Rechnungsstellung erfolgt automatisch aus dem System.
„Unsere „mIT Cloud“ vereint die Sicherheit eines traditionellen Serverschranks mit der Flexibilität und Power einer modernen Cloud-Lösung“, verspricht Flechsig. IT-Administratoren können in wenigen Minuten produktiv loslegen. Denn sie müssen sich in keine neue Plattform oder Oberfläche einarbeiten. Sie können alle Komponenten des Datacenter so konfigurieren und administrieren, wie sie das bei einem On-Prem-System auch machen.
„Der Fokus unserer Entwicklung liegt auf Automatisierung und Usability: IT-Dienstleister können über unser Partner-Portal Angebote kalkulieren, bei erteiltem Zuschlag die entsprechende Infrastruktur mit wenigen Mausklicks vollautomatisch ausrollen und die Leistungen auch abrechnen“. Laut Flechsig wächst mIT pro Monat zweistellig: „Wir gewinnen aktuell 5 bis 10 neue IT-Dienstleister pro Monat und haben mit unserem Cloud-Angebot offenbar einen Nerv getroffen.“
Vorteile für Software-Hersteller
Neben IT-Systemhäusern hat mIT noch eine weitere Zielgruppe im Visier: Software-Hersteller können ihre Lösungen über die Plattform als SaaS vermarkten. Denn vor allem die Entwickler von Branchen-Software haben dafür oft weder die Zeit noch die Kapazitäten. Sie wollen sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.
Daneben ist Flechsig aber auch noch etwas anderes wichtig. Er will zeigen, dass Europa digital nicht so abgehängt ist, wie heute häufig behauptet wird. Beim Thema Cloud sei man durchaus auf Augenhöhe mit anderen Weltregionen, betont der mIT-Chef. „Wir haben eine Plattform, die für eine Vielzahl unserer Firmen sogar besser geeignet ist als die der Hyperscaler.“
Den Einwand, dass die meiste Hard- wie Software eben auch nicht aus Europa kommt, will er so auch nicht gelten lassen. Es gebe Möglichkeiten, die Unabhängigkeit weiter auszubauen, wie das gerade frisch gelaunchte souveräne „Cloud Office“ von mIT. Die Collaboration-Lösung vereint Anwendungen wie E-Mail und Kalender, Tabellenkalkulation, Textdokumente und Präsentationen bis hin zu Web-Meetings und Projektmanagement in einer einzigen Plattform. Bei einigen Elementen werden vorhandene Open Source-Lösungen eingesetzt, einige sind selbst entwickelt. Auch sie wird über die mIT-Cloud zur Verfügung gestellt und ist laut Flechsig in fünf Minuten eingerichtet und einsatzbereit. Für die Partner aus dem Channel ist die „out of the box“-Lösung ab sofort 2025 als Service verfügbar und kann einfach zu den virtuellen Servern dazugebucht werden.
Einfacher Wechsel für Partner und Kunden
Ganz aktuell hat mIT jetzt auch ein mehrstufiges Partnerprogramm aufgelegt. Die Einteilung in eine der Stufen richtet sich nach dem erzielten Umsatz. In der Onboarding-Phase müssen neue Partner fünf Schulungen à 1,5 Stunden absolvieren. mIT bietet zudem monatliche Vertriebsschulungen und quartalsweise inhouse-Schulungen mit intensiven Produkt-Trainings an. Dafür können sie laut mIT dann Margen von bis zu 47 Prozent erzielen.
Wollen Partner aus einem traditionellen Rechenzentrum oder von einem anderen Cloud-Anbieter zu mIT wechseln, erhalten sie dafür umfassenden Support. Gleiches gilt für Kunden, deren IT-Landschaft über mehrere Standorte verteilt sind und die Hilfe beim Design ihrer neuen IT-Infrastruktur oder für die Übertragung großer Datenmengen im Terabyte-Bereich benötigen. Dafür stellt mIT persönliche Ansprechpartner und passende Tools bereit. Die mIT-Cloud erlaubt zudem hybride Kunden-Szenarien. Die Anbindung der Cloud-Plattformen von Drittanbietern sei jederzeit und ohne Probleme möglich, verspricht der Anbieter.