Bis 2017 soll der mobile Datenverkehr global um das Dreizehnfache ansteigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Cisco. Das größte Wachstum gibt es demnach in Afrika und dem Nahen Osten.
Denn während der mobile Datenverkehr im globalen Durchschnitt mit einer jährlichen Wachstumsrate von 66 Prozent rechnen kann, liegt die Wachstumsrate laut der Studie in Afrika und dem Nahe Osten bei jeweils 77 Prozent. Für Deutschland wird bis 2017 ein jährliches Durchschnittswachstum des mobilen Datenverkehrs von 60 Prozent erwartet. Das Gesamtvolumen des mobilen Datenverkehrs wird sich hierzulande in den nächsten zehn Jahren mehr als verzehnfachen. »Deutschland steht in Westeuropa an der Spitze bei der Verbreitungsgeschwindigkeit mobiler Anwendungen«, sagt Michael Ganser, Cisco Senior Vice President Central Theatre, EMEAR. Mobilität werde für immer mehr Menschen nicht nur zum selbstverständlichen Bestandteil ihres alltäglichen Lebens sondern zu einem Grundbedürfnis.
Ein besonders starkes Wachstum verzeichnet die Studie in den Bereichen der mobilen Cloud und der mobilen Videonutzung. Mit 66 Prozent jährlicher Wachstumsrate nimmt mobiler Cloud-Traffic in Deutschland überdurchschnittlich zu. Sein Anteil am mobilen Gesamtvolumen erreicht 2017 rund 88 Prozent. Noch beliebter ist die Videonutzung. So soll der mobile Video-Traffic in den nächsten fünf Jahren um den Faktor 14 steigen, was einer jährlichen Wachstumsrate von etwa 70 Prozent entspricht.
Gepusht wird der Anstieg vor allem durch permanente Zunahme internetfähiger Mobilgeräte. Ihre Zahl wird 2017 die der Erdbevölkerung (rund 7,6 Milliarden) bei weitem überschritten haben. In Deutschland werden zu diesem Zeitpunkt voraussichtlich 188 Millionen mobile Geräte im Einsatz sein. Zum Vergleich: 2012 gab es hierzulande 119 Millionen dieser Geräte. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) des mobilen Gesamtdatenvolumens wird 2017 über Smartphones laufen, Ende 2012 lag dieser Wert noch bei 38 Prozent.
Die Studie geht davon aus, dass 2017 weltweit rund 11,2 Exabyte (EB) Daten pro Monat beziehungsweise 134 EB Daten im Jahr mobil übertragen. »2017 entspricht der globale mobile Datenverkehr ungefähr dem Datenvolumen, das sich ergäbe, wenn die gesamte Erdbevölkerung ein ganzes Jahr lang digitale Bilder versenden würde, also drei Billionen Bilder im Jahr. Der exponentielle Anstieg der Nutzung mobiler Daten integriert immer mehr Menschen, Dinge und Prozesse in das Internet of Everything und eröffnet zahlreiche neue Möglichkeiten«, so Ganser.
Immerhin 93 Prozent des mobilen Traffics auf der Welt sollen 2017 von Smartphones, Tablets und Laptops aus gehen. Maschine-zu-Maschine-Kommunikation soll nur fünf Prozent des mobilen Datenaufkommens verursachen. Zudem sollen 41 Prozent alle Mobilgeräte 2017 IPv6-fähig sein, 2012 lag dieser Anteil erst bei 14 Prozent.