Alles wieder gut beim Softwarekonzern SAP: Vorstandschef McDermott forciert die Angriffe auf US-Konkurrent Salesforce, Aufsichtsratschef Plattner räumt den Streit um intransparente Vergütungsregeln ab. Ein Kritikpunkt aber bleibt.
Nach dem kräftigen Gegenwind im vergangenen Jahr geht der Softwarekonzern SAP in der Debatte über Vorstandsgehälter auf seine Aktionäre zu. Man habe die Kritik sehr ernst genommen und den Dialog gesucht, sagte Aufsichtsratschef Hasso Plattner am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Mannheim. Das Ergebnis sei ein transparenteres und besser nachvollziehbares System der Managergehälter. Zudem berichte SAP nun offener und detaillierter über die Arbeit des Aufsichtsrats und erfülle seit Februar ohne Ausnahme die Vorgaben des Deutschen Corporate-Governance-Kodex für gute Unternehmensführung.
Von den Aktionären gab es dafür insgesamt Lob, an der Höhe der Bezüge von Vorstandschef Bill McDermott und seinen Kollegen aber auch weiter Kritik. Für 2017 weist der Geschäftsbericht knapp 13,2 Millionen Euro für McDermott aus. Ein Großteil davon stammt aus langfristigen Bestandteilen, die sich unter anderem am Ergebnis und am Aktienkurs orientieren und erst mit Verzögerung ausgezahlt werden. Aufsichtsratschef Plattner verteidigte die Summen erneut. »Die Vorstandsvergütung muss mit Blick auf unsere globalen Konkurrenten international wettbewerbsfähig sein«, sagte er.
Ihre Kritik an dem aus ihrer Sicht bisher intransparenten System hatten die Aktionäre 2017 mit dem Abstimmungsergebnis bei der Entlastung des Aufsichtsrats ausgedrückt - nur knapp kam die erforderliche Mehrheit zustande. Diesmal war das Votum eindeutig: Knapp 99 Prozent stimmten für die Entlastung des Aufsichtsrats, gut 90 Prozent für das neue Vergütungssystem.