Besonders wird zudem die Entlassung von PC-Ware-Urgestein Markus Kirchner, der das Lizenzgeschäft des Systemhauses maßgeblich mitgestaltet hat, und Stefan Opitz beklagt. Opitz hat als Leiter Human Resources ebenfalls die familiäre Unternehmenskultur im Sinne von Knut Löschke gepflegt, in der Wert auf Leistung gelegt wurde, aber gleichzeitig auch auf die Weiterbildung und Förderung der Mitarbeiter. Dieses »Einbezogensein« in die strategische Ausrichtung von PC-Ware fehlt den Mitarbeitern jetzt, der neuen Führungsspitze misstrauen sie. »Bei Vielen herrscht Skepsis bis hin zu Vertrauensverlust«, heißt es in dem Schreiben. Nach einem kostenaufwändigen Umbau säße die Führungsebene nun in einem »Elfenbeinturm«.
In der ersten Entlassungswelle hat PC-Ware sich bereits von 180 Mitarbeitern getrennt und den Unternehmensbereich Hardware geschlossen. Aussagen von Elsbacher wie im CRN TV-Interview auf der CeBIT, die Mitarbeiter würden weiter auf Performance geprüft, helfen nicht, um das Verhältnis zwischen Vorstand und Mitarbeitern zu verbessern. Denn obwohl die Umsätze des Lizenz-Spezialisten zurückgegangen sind, konnte PC-Ware durch die Sparmaßnahmen und Entlassungen das Ergebnis verbessern. Im dritten Quartal 2009/2010 blieb PC-Ware ein Nettoergebnis von 20,7 Mllionen Euro, was einer Steigerung um das Fünffache gegenüber den 4,1 Millionen Euro aus Vorjahreszeitraum entspricht. Trotzdem will Elsbacher das Systemhaus noch profitabler aufstellen. Die Mitarbeiter fürchten nun eine zweite Entlassungswelle, der sie nicht hilflos gegenüber stehen wollen. Deshalb der Aufruf zur Wahl eines Betriebsrates.