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PC-Industrie hofft vielleicht vergeblich

Uneinigkeit über den Erfolg von Windows 8

Normalerweise beflügelt eine neue Windows-Version die PC-Branche. Doch nach dreißig Tagen gibt es neben Optimismus diesmal auch beträchtliche Zweifel.

Autor:Werner Fritsch • 3.12.2012 • ca. 1:00 Min

Oliver Gürtler, Leiter des Geschäftsbereichs Windows bei Microsoft Deutschland (Foto: Microsoft)

Windows 8 ist nun einen Monat auf dem Markt und Microsoft verbreitet gute Laune. 40 Millionen Lizenzen seien bereits verkauft worden, verkündete Tami Reller, eine der zwei Nachfolgerinnen des abgelösten weltweiten Windows-Chefs Steven Sinofsky. Teils handelt es sich freilich um Vorinstallationen auf Rechnern, die noch nicht bei Endkunden sind, teils um verbilligte Upgrades, mit denen der Hersteller anschiebt.

Oliver Gürtler, der in Deutschland den Microsoft-Geschäftsbereich Windows leitet, berichtet von positivem Feedback aus dem Handel und erwartet in den nächsten Wochen eine weitere Belebung des Hard- und Software-Markts. Die Marktforschungsfirma Context stützt diesen Eindruck mit einer Erhebung, derzufolge die PC-Verkäufe in Europa in der Launch-Woche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,8 Prozent zulegten.

Ganz andere Stimmen kommen hingegen aus den USA. Das amerikanische Marktforschungsunternehmen NPD Group hat ermittelt, dass im Konsumenten-Segment der Absatz von Windows-Notebooks im vergangenen Monat um 24 Prozent zurückgegangen ist, der von Desktop-Rechnern um neun Prozent. In der Vergangenheit hat eine neue Version zu einem Anstieg geführt, weil Käufer auf das neue Produkt gewartet hatten. Der Anteil der Tablets am Verkauf von Windows-8-Geräten betrug außerdem weniger als ein Prozent. Windows 8 habe nicht den Anstoß für eine Wende beim Absatz gegeben, auf den manche gehofft hatten, kommentiert die NPD Group. Christian Illek, neuer Chef von Microsoft Deutschland, hatte beim Launch von Windows 8 allerdings schon vorgebaut: Der Erfolg werde sich nicht in zwei Quartalen zeigen.