US-Army boykottiert Kriegsspiel
Der im Oktober erscheinende neueste Teil des Kriegsspiels Medal of Honor von EA Games sorgt in den USA schon vorab für hitzige Diskussionen. Selbst die sonst nicht gerade für Kritik an Ballerspielen bekannte US-Army hat einen Boykott angekündigt, da man in dem Spiel auch in die Rolle von Taliban-Kämpfern schlüpfen kann.
Immer wieder war die US-Armee in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren in Kritik geraten, wenn sie Spielepublisher bei der Entwicklung von Kampfspielen beriet, oder auch ihre eigenen Soldaten damit trainieren ließ. Jetzt sind die Militärs allerdings plötzlich selbst zum Kritiker eines für Oktober angekündigten neuen Titels aus der Reihe Medal of Honor geworden.
In dem Egoshooter von Electronic Arts (EA) muss sich der Spieler durch den Krieg gegen den Terror in Afghanistan schlagen und dort in einer US-Spezialeinheit geheime Kommandooperationen erfolgreich zum Abschluss bringen. Dabei missfällt der Army und einigen Angehörigen gefallener US-Soldaten die Tatsache, dass es EA in Mehrspielerpartien auch erlauben will, dass Spieler die Rolle der aufständischen Taliban übernehmen.
Deshalb soll das Spiel nun von den amerikanischen Soldaten boykottiert werden, die sonst eine gute Kundschaft für solche Produkte sind. Wie der Spiegel online berichtet, gebe es zwar kein offizielles Verbot für die Soldaten, das Spiel zu erwerben. Allerdings werde es auch nicht in den Shops auf Armeegeländen und in Kasernen verkauft. EA dürfte der Wirbel jedoch eher recht sein, erzeugt er doch bereits vor Verkaufsstart des Spiels ein reges Interesse bei Ballerfreunden in aller Welt.