Xbox One als »Überwachungsgerät« kritisiert
Die kürzlich durch Microsoft vorgestellte Xbox One wurde durch den Datenschützer Peter Schaar scharf kritisiert. Demnach wisse der Nutzer nicht, was mit seinen Daten passiere.

Microsofts Xbox One steht in der Kritik des Datenschutzes. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat sich über die die Grundidee der kürzlich vorgestellten Konsole beschwert. »Unter der Überschrift ,Spielgerät' drückt Microsoft ein Überwachungsgerät in den Markt«, erklärte Schar gegenüber dem Spiegel. Demnach registriert die Xbox One permanent Informationen über die Nutzer und lässt diese auf externen Servern verarbeiten. Dabei weiß man laut Schaar aber nicht, wozu die Daten dienen und ob sie wieder gelöscht werden. Zusätzlich bestünde die Möglichkeit, dass Microsoft die Informationen an Dritte weitergibt.
Zumindest die technischen Voraussetzungen für dieses Szenario sind mit der Xbox One gegeben. Die Konsole verfügt mit der Kinect über eine Kamera, die Gesichter und Räume sogar im Dunkeln erfassen kann. Zusätzlich soll sie Emotionen und sogar den Herzschlag der Nutzer dokumentieren können. Weiterhin ist das Gerät mit einem Mikrofon ausgestattet, das eine Sprachsteuerung der Xbox One ermöglicht. Da der Nutzer die Konsole mit einem Befehl aktivieren kann, horcht das Mikrofon also auch im Standby-Modus in den Raum und könnte theoretisch alle Gespräche erfassen. Peter Schaar relativierte jedoch seine Kritik und sagte, dass die »Spionage durch Microsoft im eigenen Wohnzimmer bloß eine verdrehte Horrorvision« sei.
Neben der Permanentüberwachung könnte die Kamera aber noch andere Anwendungen finden. So veröffentlichte Microsoft Ende 2012 einen Patentantrag mit der Überschrift »Regulierung von Content-Vertrieb anhand der Zuschauerzahl«. Demnach wäre es mithilfe der neuen Technik möglich, dass die Kamera der Xbox One erfasst, wie viele Personen sich im Zimmer befinden und dass für jeden Zuschauer ein Betrag für einen gestreamten Film oder eine Serie fällig wird.