Der Oracle-CEO ist 2010 zwar 66 Jahre alt geworden, doch die Larry-Show ging weiter. Nicht nur dass nicht Schluss war: Gründervater Ellison schien sein Unternehmen geradezu neu erfinden zu wollen. Seit der Sun-Übernahme versteht er sich als Komplettanbieter: Hard- und Software sollen aufeinander abgestimmt und die Kunden mit einem Produktstapel aus einer Hand glücklich gemacht werden. Das Konzept erinnert an die proprietäre Mainframe- und Midrange-Ära, die IBM einst geprägt hatte. Richtig überzeugt sind die Kunden bislang nicht: Bei den Hardware-Marktanteilen und -Umsätzen musste Oracle Quartal um Quartal herbe Einbußen hinnehmen. Mit dem Software-Erbe Suns, der Programmiersprache Java, lief es ebenfalls nicht rund: Der sehr restriktive Kommunikationsstil des Unternehmens passt nicht zu der von Open-Source-Ideen beeinflussten Entwickler-Community und sorgte laufend für Ärger und Reibereien.