Es war der Skandal in der IT-Branche des Jahres 2010: Konzernchef Mark Hurd wurde nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung vom HP-Verwaltungsrat entlassen. Als offizieller Kündigungsgrund mussten dann falsche Spesenabrechnungen herhalten, nachdem Jodie Fisher, ehemalige freie HP-Mitarbeiterin und Darstellerin in diversen Softpornos, die Vorwürfe zurückgezogen hatte. Hurds Entlassung zog einen der bizarrsten Schlagabtausche in der IT-Branche nach sich. Denn Hurd wurde von seinem Freund Larry Ellison als Präsident an die Spitze des Software-Riesen Oracle geholt. Sein Ex-Arbeitgeber HP reichte gegen seine Einstellung Klage ein, weil Hurd Firmengeheimnisse aus seiner Zeit bei HP weitergeben könnte. Larry Ellisons Gegenschlag traf Hurds Nachfolger bei HP, Léo Apotheker, und dessen vorherigen Arbeitgeber SAP wegen Industriespionage. Das von Ellisons Segelrivalen Hasso Plattner gegründete, deutsche Unternehmen wurde von einem US-Gericht zu einer Strafe von 1,3 Milliarden US-Dollar verurteilt.