So verschaffen sich Marktplatz-Betreiber Vorteile
- Warum Cloud-Marktplätze bislang nicht funktionieren
- So verschaffen sich Marktplatz-Betreiber Vorteile
Eine weitere Ursache für die mangelnde Akzeptanz der Cloud-Stores liegt meiner Meinung nach darin, dass diese weitestgehend isoliert von den bestehenden Diensten angeboten werden. Genau hier sehen wir die Chance und den Wettbewerbsvorteil für die Marktplatz-Betreiber.
Wie sich einst Apple mit dem (von den Telcos ausgelieferten) App-Store auf dem I-Phone seinen festen Platz im Leben der Anwender erobert hat, so müssen Telekommunikations- und Hosting-Anbieter innovative Wege finden, um mit ihren Services und ihrer Marke möglichst häufig und möglichst lange bei den Anwendern präsent zu sein. Ein großer Vorteil der Telecom- und Hosting-Anbieter ist ihre bestehende Kundenbeziehung. Diese gilt es, intelligent zu nutzen – zum Beispiel mit einem attraktiven, weil nützlichen Cloud-Service, den die Kunden ohne Mehrkosten als Bestandteil ihrer bereits bezogenen Leistungen erhalten. Wichtig dabei ist, dass der neue kostenlose Cloud-Service einfach und unkompliziert sofort genutzt werden kann, ohne dass hohe administrative oder organisatorische Hürden genommen werden müssen.
Dies ist die Kernidee von „OX App Suite“, der Software von Open-Xchange. Diese wird dem Anwender ohne zusätzliche Kosten im Rahmen seines bestehenden Vertrages bereitgestellt. Mit „OX App Suite“ bekommt der Anwender einen browser-basierten Desktop mit integrierten Werkzeugen für E-Mail, Adress-, Termin-, Aufgaben- und Dateiverwaltung. Da die Software ohne Installation auf Laptop, Tablet und Smartphone zur Verfügung steht und der Kunde damit zudem auch in seinen sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter kommunizieren kann, stehen die Chancen gut, dass er mehrere Stunden pro Tag mit „OX App Suite“ arbeitet.
Dieser Web-Desktop wird nun gleichzeitig auch zum Vertriebskanal für neue Angebote, indem weiterführende Dienste nun direkt und kontextbezogen in „OX App Suite“ platziert werden können – Kunden müssen eben nicht in einen „neuen Marktplatz“ gelotst werden. Dabei kann es sich um eine Online-Textbearbeitung, weiteren Speicherplatz, Security-Software oder zusätzliche Cloud-Applikationen handeln. Entscheidend ist dabei, dass der Anwender jeden Dienst mit einem Klick ordern und für eine gewisse Zeit kostenlos testen kann.
Trends wie Bring-your-own-Device und Consumerization of IT haben gezeigt, dass sich die Anwender auch bei den IT-Entscheidungen in mittelständischen und größeren Unternehmen zunehmend einbringen. Bei Selbständigen und Kleinunternehmen ohne eigene IT-Abteilung sind sie ohnehin meist identisch mit den IT-Einkäufern. Entsprechend vielversprechend müsste es für die Marktplatz-Betreiber sein, ihre Cloud-Angebote direkt in einer Applikation zu platzieren, die der Anwender täglich nutzt und schätzt.