Lösungen
Die kleine Lösung: das VoIP-Gateway
Nicht der Königsweg in Richtung Zukunftstechnologie, aber ein gangbarer Weg, wenn die Investitionskosten gering gehalten werden sollen, ist die sanfte Migration. Sie ermöglicht einen schrittweisen Einstieg in die IP-Welt in mehreren Innovationsstufen. Die Umstellungsgeschwindigkeit bestimmt der Kunde selbst. Auf diese Weise werden die Investitionen auf einen größeren Zeitraum verteilt – ein plötzlicher, großer Kostenblock kann vermieden werden. Die dafür notwendige Anfangsinvestition in ein VoIP-Gateway liegt in einer sehr überschaubaren Größenordnung.
Im ersten Schritt wird das Gateway zwischen die klassische TK-Anlage und die vorhandene ISDN-Leitung „eingeschliffen“. Dies hat den Vorteil, dass zunächst keinerlei Eingriffe in den bestehenden Telefonanschluss notwendig sind. Mit einem VoIP-Gateway können auch sämtliche analoge Geräte (wie beispielsweise Fax-Geräte oder Türöffner) weiterhin benutzt werden, indem man sie durch Analog-Adapter an die IP-Welt anbindet. Wichtig ist, dass das Gateway sowohl über S0- als auch über S2M-Schnittstellen verfügt, um für Szena-rien aller Größenordnungen gewappnet zu sein. Bei Installationen mit mehreren Standorten beginnt die Migration bereits mit einer Kopplung der klassischen PBX-Systeme über eigene gesicherte IP-Strecken (Trunking). Gespräche zwischen den einzelnen Standorten werden über das vorhandene Datennetz kostengünstig und sicher übertragen.
Die große Lösung: All-IP-Telefonie und UC-System
Mehr und mehr Endkunden entscheiden sich allerdings heute unmittelbar für eine „Pure-IP“-Kommunikationsstrategie, ohne die alte Anlage übergangsweise beibehalten zu wollen. Durch eine einheitliche IP-Kommunikationsplattform für alle Kanäle – Voice, Video, Chat, mobile Kommunikation, Application-Sharing etc. – ergeben sich völlig neue Chancen und Möglichkeiten der Firmenkommunikation. Sowohl für Sofortumsteiger als auch für Nutzer einer sanften Migration setzt diese Lösung auf einem VoIP-Gateway auf, das in verschiedenen Schritten zu einer vollständigen UC- Komplettlösung ausgebaut werden kann. Indem das bereits vorhandene VoIP-Gateway als Hardware-Basis für die neue Telefonanlage und UC-Lösung dient, wird die bereits getätigte Investition bei der sanften Migration zu 100 Prozent geschützt. Bei einigen Herstellern kann die UC-Lösung per Software-Update auf das Gateway aufgespielt werden. In kürzester Zeit stehen daraufhin sämtliche UC- Funktionalitäten optional und individuell wählbar zur Verfügung. Aus Händlersicht perfekt sind IP-Lösungen, die es gestatten, bei einheitlicher Infrastruktur Arbeitsplätze individuell auszustatten – mit so viel UC wie gewünscht.
Wenn man sich manch gängige UC-Lösung ansieht, mag sich der Gedanke aufdrängen, dass Chat, Application-Sharing, eventuell auch Videokonferenzen oder Presence-Anzeige dabei im Mittelpunkt stehen und weniger die Telefonie.