Sowohl im Rechenzentrum als auch in Industriehallen reagieren die eingesetzten Komponenten empfindlich auf zu stark schwankende Umgebungsparameter. Ein Monitoring-System mit der passenden Anzahl von Sensoren hilft beim reibungslosen Betrieb - am besten mit möglichst viel Eigenintelligenz. Rittal setzt dabei auf sein neues Computer Multi Control III.IT-Administratoren haben stets ein Auge auf ihr "Baby" gerichtet, das Rechenzentrum. Die dort untergebrachten Geräte und Daten sind nicht nur wertvoll, sondern bei vielen Unternehmen inzwischen Grundvoraussetzung für einen Großteil der Geschäftsprozesse. Der zuständige IT-Administrator muss aus diesem Grund immer für einen reibungslosen Betrieb sorgen und im Fall von Störungen eingreifen - beispielsweise bei einem plötzlichen Temperaturanstieg im Server-Rack. Schnellstmöglich ist nicht nur der Fehler zu registrieren, sondern auch dessen Ursache muss bekannt sein. Aufgrund der zunehmenden Größe und Komplexität moderner Rechenzentren sind die Verantwortlichen immer stärker auf Unterstützung durch automatisierte Systeme angewiesen. An dieser Stelle setzen Überwachungssysteme wie das Computer Multi Control III (CMC III) von Rittal an. In heutigen RZs ist die manuelle Überwachung der Komponenten und Umgebungsbedingungen kaum noch möglich und erst recht nicht rentabel. Größe und Komplexität der modernen Server-Farmen machen es den IT-Administratoren zudem immer schwerer, eine kontinuierliche Überwachung zu gewährleisten. Dabei sind intelligente Überwachungssysteme wichtige Werkzeuge. Auch bei der Überwachung von Industrieanlagen gewährleisten solche Systeme erhöhte Sicherheit. Die Funktionsweise von CMC III ist dabei im Grunde einfach: Sensoren sammeln in den Server-Racks und im Rechenzentrum Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit und vielem mehr. Die Messwerte fasst eine zentrale Einheit zusammen und verarbeitet sie weiter. Anschließend stehen sie über ein Web-Interface zur Verfügung oder lassen sich über das Simple Network Management Protocol (SNMP) in Rechenzentrums-Management-Lösungen (DCIM) einbinden. Ausgeklügelte Alarmsysteme sorgen zudem dafür, dass die Administratoren bei Messdaten außerhalb des grünen Bereichs frühzeitig informiert werden, auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten. CAN-Bus ermöglicht eine übersichtliche Monitoring-Lösung Rittal setzt beim CMC III auf den CAN-Bus (Controller Area Network). Dieser standardisierte und als robust geltende Feldbus ist in die zentrale Processing Unit und in die intelligenten Sensoren integriert. Die so genannten I/O-Units von früheren CMC-Versionen sind damit überflüssig, was die Komplexität des gesamten Monitoring-Systems deutlich reduziert. Das System basiert somit nicht mehr auf der Baum-, sondern auf der Bustopologie. Die Sensoren sind im Daisy-Chain-Prinzip seriell miteinander verbunden und dann an die zentrale Processing Unit angeschlossen. In den Server-Schränken befindet sich dann jeweils ein Sensor, der mit dem Bus in den angrenzenden Schränken verbunden ist. Die Daten werden so einfach "durchgereicht", bis sie in der zentralen Einheit ankommen. Dies erspart bei Installation, Wartung und Modifikation des Systems zahlreiche Kabel. Da deutlich weniger Module nötig sind, sinken zudem die Kosten und der Installationsaufwand des Systems. Sensoren für Temperatur und Türstatus integriert Die beiden wichtigsten Sensorfunktionen - der Temperatursensor für die Kaltluftzufuhr an der Server-Vorderseite und ein Infrarotsensor, der "ermittelt", ob die Schranktür offen oder geschlossen ist, sind bereits standardmäßig in die zentrale Processing Unit (PU) integriert. Dabei ist CMC III modular erweiterbar: Optional sind beispielsweise Sensoren für Energie, Vandalismus oder eine Steuereinheit mit acht digitalen Eingängen und vier Relaisausgängen verfügbar. Bis zu 32 Sensoren lassen sich anbinden. Der Hersteller führt mit dem CMC III zudem zwei neue Funktionen ein: Während der Differenzdrucksensor anhand der kleinen Luftdruckunterschiede prüft, ob der Kaltgang des Rechenzentrums ordnungsgemäß abgeschottet ist, unterstützt die S0-Schnittstelle Energiezähler. In der IT ist es oft notwendig, den Energieverbrauch von einzelnen Kunden beziehungsweise Racks zu ermitteln und diesen abzurechnen. Durch die S0-Schnittstelle lassen sich geeichte Messsysteme über das CMC III darstellen und ablesen. Platz ist fast immer knapp im Rechenzentrum. Da es buchstäblich auf jede Höheneinheit ankommt, ist es erforderlich, den vorhandenen Raum optimal zu nutzen. Dies betrifft auch das neue Gehäuse des CMCs: Die Processing Unit der dritten CMC-Generation benötigt weniger Höheneinheiten für ein Gesamtsystem als die Vorgängerversion, da deutlich weniger Module nötig sind. Zudem ist das neue Netzteil in einem identischen Gehäuse untergebracht, das einfach in der gleichen Höheneinheit installiert und über eine Kabelverbindung verbunden ist. Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit kann auch ein zweites Netzteil dienen - selbst dann ist nur eine einzige Höheneinheit erforderlich. Das redundante Energieversorgungskonzept ist in jeder Processing Unit umgesetzt. Aufgrund des niedrigen Energieverbrauchs von CMC III ist alternativ auch Power over Ethernet möglich, sofern ein PoE-Netzwerk-Switch eingebunden ist. Installation, Integration und zentrale Verwaltung Nicht nur die physische Installation im Schrank, sondern auch die Integration in das Netzwerk ist von zentraler Bedeutung. Während früher das CMC-Netzwerk-Menü über eine serielle Schnittstelle aufzurufen war, lassen sich Konfiguration und Inbetriebnahme bei CMC III einfach per Laptop und USB-Anschluss bewerkstelligen. Als Netzwerkprotokoll kann der Anwender sowohl TCP/IPv4 als auch TCP/IPv6 nutzen. Ist das System im Netzwerk eingebunden, erfolgt die Konfiguration über einen komfortabel integrierten Web-Server. Die Anlehnung der Bedienstrukturen an Windows-Systeme und Visualisierungen wie bei aktuellen Smartphones sorgt für Wiedererkennungswerte, die eine schnelle Einrichtung und leichte Bedienung mit sich bringen. Ebenfalls per USB-Stick oder SD-Speicherkarte lassen sich Firmware-Updates durchführen oder Längsschnittdaten, wie zum Beispiel der Temperaturverlauf im Schrank, über einen längeren Zeitraum aufzeichnen und über einen Web-Browser darstellen. Auch bei der User-Verwaltung geht CMC III neue Wege: Verließ früher ein IT-Mitarbeiter das Unternehmen, waren seine Zugriffsrechte auf das Monitoring-System an jedem CMC separat zu löschen, bei bis zu 1.000 CMCs bei großen Anwendern ein zeitraubender Prozess. CMC III dagegen ermöglicht über das Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) eine zentrale Bearbeitung, was viel Zeit einspart. Für das häufig reduzierte Anforderungsprofil industrieller Anwendungsfälle bietet Rittal mit der Variante "CMC III PU Compact" ein auf Wirtschaftlichkeit ausgelegtes System an. Die Funktionen konzentrieren sich dabei auf das Wesentliche: Neben den Standardfunktionen Temperaturmessung und Schranktürüberwachung lassen sich die hauseigenen Kühlgeräte anbinden und remote überwachen.