Kommentar: IT-Karriere in Gefahr

Aussterbende IT-Arten

30. November 2012, 12:45 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Weitere aussterbende IT-Arten

Aussterbende IT-Art Nr. 3: Der Reparaturtechniker mit Bluthochdruck (Repairfixus Familiarus)

Reparaturtechniker gehörten einst zur Einrichtung jedes Büros. Die Techniker kümmerten sich um neue Festplatten, die Drucker und hielten die teuren Desktops am Leben. Die Talfahrt der Beschaffungskosten für Hardware und die Popularität von billigen mobilen Geräten machten diese Berufsgruppe zu einem Anachronismus. Meist ist heute eine Reparatur eines Geräts teurer als der vollständige Austausch der betreffenden Komponente.

Wie das Aussterben verhindert werden kann: Die Wartungstechniker sollten schnellstens vom Desktop-Bereich in die Server-Wartung wechseln. Wer schnell Hardware-Probleme und Fehler auf einem Server diagnostizieren kann, wird in den kommenden Jahren genügend Arbeit haben.

 

Aussterbende IT-Art Nr. 4: Der ungepflegte Systemadministrator (Networkus Rebooti)

Systemadministratoren spielten eine kleine, aber wichtige Rolle im Betriebsablauf eines  jeden Unternehmens. In der Vergangenheit sorgte diese Berufsgruppe dafür, dass die Bits ordnungsgemäß flossen. Durch die Cloud  ist die Anzahl der Admin-Jobs in den Unternehmen bedroht, denn inzwischen werden eine Vielzahl von Anwendungen in die Cloud ausgelagert. Die Arbeitsplätze der Administratoren werden nicht ganz verschwinden, aber die höherwertigen (und auch teuren) Aufgaben werden aufgrund des härteren Wettbewerbs in die Cloud migriert.

Wie das Aussterben verhindert werden kann: Im Bereich der Sicherheit oder der Datenanalyse werden IT-Experten dringend benötigt.

 

Aussterbende IT-Art Nr. 5: Die zertifizierten Besserwisser (Certificatus Smartassus)

Diese Spezies schleppt eine lange Liste an technischen Zertifizierungen hinter sich her und ist in allen natürlichen Lebensräumen der IT anzutreffen. Die Personalabteilungen der Unternehmen sind so beeindruckt von diesen Zertifikaten, dass sie diese „Wissenden“ für alle anstehenden Jobs im Unternehmen bevorzugt. In der Praxis stellt sich jedoch sehr schnell heraus, dass die tatsächlichen Fähigkeiten und Erfahrungen bei diesen zertifizierten Besserwissern meist nur marginal vorhanden sind.

Wie das Aussterben verhindert werden kann: Durch die Beherrschung von Skriptsprachen (Python, Ruby oder PHP) oder durch den Erwerb eigenen geistigen Eigentums (beispielsweise durch das Lesen von Fachartikeln oder eine aufmerksame  Teilnahme an Fachkonferenzen) hebt man sich positiv on den zertifizierten Besserwissern ab.

 

Aussterbende IT-Art Nr. 6: Der gewöhnliche Web-Designer (Templator Fillerupus)

Früher bevölkerte dieser Berufszweig zu Millionen das Internet. Heute sind nur noch eine Handvoll gewöhnlicher Web-Designer übrig geblieben. Automatisierte Tools zur Erstellung von Websites und ein immer differenzierteres Marketing haben Millionen von HTML- und Flash-Designer ihrer natürlichen Heimat beraubt. Es ist nicht mehr damit getan langweilige Prosa in einer Formatvorlage zu pressen. Das Fenster der Unternehmen zur Außenwelt verwendet heute eine Vielzahl unterschiedlicher Medien, stellt unzählige Designelemente zur Verfügung und orientiert sich an den sich schnell ändernden Vorgaben des Marketings.

Wie das Aussterben verhindert werden kann: Wer nicht über hinreichende Kenntnisse der modernen Website-Tools verfügt, sollte schnell den Umzug auf weniger dynamische Webseiten planen, denn die moderne Web-Welt muss sich zwangsläufig den Vorgaben der mobilen Endgeräte beugen.

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