Im März 2008 veröffentlichte das Analystenhaus Heavy Reading aus Sunnyvale, Kalifornien, den Bericht "Photonic Integration and the Future of Optical Networking". Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die photonische Integration die beste Technik für Netzwerkbetreiber sei, um mehr Bandbreite bei gleichzeitiger Kostensenkung zu erzielen. Sie untersucht die Palette der Entwickler und Hersteller von integrierten photonischen Schaltkreisen (PIC, Photonic Integrated Circuits) und bezeichnet dabei Infinera als den "unbestrittenen Marktführer" unter den 14 eruierten
Anbietern auf diesem Gebiet. Das Unternehmen verfüge über einen "beeindruckenden" Vorsprung von schätzungsweise vier Jahren gegenüber der restlichen optischen Netzwerkbranche.
Sterling Perrin, Analyst bei Heavy Reading und Autor des Berichts, hat untersucht, wie Anbieter von optischen Systemen die Kosten pro übertragenem Bit senken wollen. Gängig sei eine Erhöhung der Datenrate pro Wellenlänge von 10 GBit/s auf 40 GBit/s und 100 GBit/s. Allerdings brächten derartige Maßnahmen wahrscheinlich keine Kostenvorteile in dem Maße, wie es Netzwerkbetreiber verlangten. Deshalb kommt Perrin zu dem Schluss: "Fortschritte bei der photonischen Integration sind der beste Weg für die optische Branche, um Netzwerke für künftige Bandbreitenanforderungen zu skalieren und gleichzeitig die Kosten pro Bit zu senken." Zudem spiele die photonische Integration seiner Ansicht nach "netzwerkweit eine entscheidende Rolle - vom Core bis zur Teilnehmeranschlussleitung".
Infinera wird dabei eine führende Position zugeschrieben, sollte die Integration von photonischen Schaltkeisen innerhalb der kommenden zehn Jahre erwartungsgemäß im großen Stil implementiert werden. Der Hersteller habe mit seiner PIC-Technik ein digitales optisches Netzwerksystem geschaffen, das auf Netzwerkebene beispielsweise Funktionen biete, wie das integrierte Bandbreitenmanagement mit einer Granularität im Sub-Lambda-Bereich, einen digitalen Protection-Layer mit Wiederherstellung, eine schnelle und durchgehende "End-to-End"-Bereitstellung von Diensten mit einer GMPLS-Steuerungsplattform sowie 100 GBit/s Kapazität pro Leitungskarte.
Laut Perrin zeichne sich jetzt ab, "wie wichtig die photonische Integration zukünftig für die optische Branche sein wird". Er rechnet damit, dass andere Player auf System- und Komponentenebene aggressiver eigene PICs entwickeln werden.
Für Jagdeep Singh, CEO von Infinera, "ist die photonische Integration die einzige Technik, die eine Netzwerkskalierung bei gleichzeitiger Verbesserung der Dichte, des Stromverbrauchs, des Preis-Leistungs-Verhältnisses und der Zuverlässigkeit bietet." So geht das Unternehmen von einer Verdopplung der PIC-Kapazität alle drei Jahre aus. Zudem soll die nächste kommerzielle PIC-Technik eine Kapazität von 400 GBit/s haben.
Der 43-seitige Bericht "
Photonic Integration and the Future of Optical Networking" von Heavy Reading ist für rund 4000 Dollar online erwerbbar.
LANline/dp
Weitere Infos zum Thema:
– "
Treffen der Photonik- und Glasfaserexperten in Berlin"