Nach ersten Hochrechnungen und nach Meinung vieler Aussteller hat die CES als erste bedeutende Hightech-Ausstellung in diesem Jahr die Feuerprobe der Wirtschaftsauswirkungen gut überstanden.
Der Verband der US-Elektronindustrie CEA schätzt, dass die am vergangenen Sonntag zu Ende
gegangene Consumer Electronic Show (CES) 110.000 Besucher hatte. Dies wäre zwar ein Einbruch von 22
Prozent gegenüber 2008, doch es ist besser als das, was viele am Eröffnungstag befürchtet
hatten.
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Auf einigen Messeständen hatte man sich bereits auf einen Besuchereinbruch um bis zu 50 Prozent
eingestellt. Meldungen über massenhafte Zimmerstornierungen bei den großen Hotels stützten diese
Befürchtungen. Doch nachdem sich am Freitag Morgen die Messehallen relativ schnell füllten, gab es
ein großes Aufatmen.
"Dieser Messeverlauf hat gezeigt, dass die Elektronikbranche wesentlich robuster ist, als viele
andere Wirtschaftssegmente", so CEA-Chef Gary Shapiro zum Abschluss der Veranstaltung. "Der Wunsch
und damit auch die Nachfrage nach neuen Elektronikgeräten ist ungebrochen. Mit neuen preiswerten
Produkten und innovativen Lösungen werden unsere Unternehmen dafür sorgen, dass diese Branche auch
in Zukunft nicht so stark von der Rezession erfasst werden wird wie beispielsweise die
Automobilindustrie", hofft der Messechef.
Shapiro meint auch, dass die CES mit ihren Keynotes deutliche positive Signale an die gesamte
US-Wirtschaft ausgesendet hat: "Die Investitionsvorhaben, die Microsoft-Chef Steve Ballmer und
Cisco-Chef John Chambers hier vortrugen, haben viele CEOs zum Nachdenken gebracht."
Eine Reihe von Ausstellern äußerten sich anschließend überwiegend positiv – wenn auch in der
vieldeutigen Formulierung: "Es lief weitaus besser, als wir befürchtet hatten."
Andere Aussteller gaben sich zweckoptimistisch und verwiesen wie häufig bei einem
Besucherrückgang auf die Qualität der Gesprächspartner. "Obwohl es weniger Besucher auf unserem
Stand gab, sind wir hoch zufrieden, denn wir hatten die richtigen Leute, und wir hatten mehr Zeit
für ergebnisreiche Gespräche", meinte beispielsweise Judah Zeigler, Sharps Vice President für
Retail und Consumer Marketing.
Für dieses Jahr schätzt der US-Verband den weltweiten Gesamtumsatz mit Unterhaltungselektronik
auf 724 Milliarden Dollar, 30 Milliarden mehr als 2008.
Die Marktforscher von Forrester zeichnen jedoch ein etwas dunkleres Bild. Nach deren jüngster
Untersuchung halten 60 Prozent der Amerikaner es für höchst unwahrscheinlich, dass sie sich
demnächst einen Handheld-Videoplayer, ein Smartphone, eine Videospielkonsole oder ein mobiles
GPS-Gerät anschaffen werden. Nur 7 Prozent sagen, dass sie unabhängig von der Wirtschaftslage einen
neuen Laptop oder eine HDTV-Anlage erwerben werden.
Fürs das kommende Jahr will der Verband keine Maßnahmen zu einer Steigerung der Besucherzahlen
einführen. So soll unter anderem auch die in diesem Jahr erstmals erhobene Vorauskasse von 100
Dollar beibehalten werden.
Harald Weiss/wg