Durch das Internet der Dinge (IoT) werden sich einige Support- und Wartungsmodelle nachhaltig verändern und den Umgang der Kunden mit den Lieferanten neu bestimmen.
Das Internet der Dinge, kurz IoT, geht weit über die bisherige Nutzung des Internets hinaus. Die Marktforscher prognostizieren, dass bis zum Jahr 2015 nicht nur 75 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zum Internet haben wird, sondern auch mehr als 6 Milliarden IoT-Geräte.
Bisher konzentrierten sich die traditionellen Geschäftsmodelle auf den Verkauf eines Artikels. Bei Investitionsgütern ließen sich nach dem Verkauf der Ware noch zusätzliche Einnahmen durch Wartungs- und Pflegedienste erzielen. Die Wartungsdienste beschränkten sich in der Regel auf die klassische Rufbereitschaft eines Technikers, welcher die Analyse und Fehlerbehebung meist vor Ort vornahm. Dieses Geschäftsmodell ist jedoch einem enormen Wettbewerb ausgesetzt und die Gewinnmargen schrumpfen seit Jahren.
Inzwischen hat jedoch eine Gruppe von Herstellern ihre Geräte so modifiziert, dass diese durch zusätzliche Services deutlich höhere Gewinne abwerfen, welche vielfach den ursprünglichen Verkaufspreis der Geräte übersteigen. Zusätzlich zur Wartung und zur Pflege der Geräte benötigen diese Geräte für den ordnungsgemäßen Betrieb spezielle Verbrauchsmaterialien. Das beste Beispiel für so ein Geschäftsmodell ist unser Tintenstrahldrucker. Der Drucker wird preiswert verkauft, die für den Betrieb notwendigen Tintenpatronen sind im Handel relativ teuer. Da sich die Druckertinte relativ preiswert produzieren lässt, liegt der Gewinn in den Tintenpatronen und nicht im Druckerverkauf. In ähnlicher Weise wurde der "iPod" vermarktet. Der wirkliche Gewinn lag nicht im verkauften Gerät, sondern im Verkauf der Musikdienste.
Setzen wir diesen Denkprozess fort, dann lässt sich auch der Wartungs- und Supportprozess verändern. Angenommen ein Hersteller produziert Geräte (beispielsweise Sensoren, die mit dem Internet verbunden sind) und dieses Gerät benötigt für dessen Betrieb keinen Menschen, dann kann man seinen Kunden einen kontinuierlichen Monitoring-Service anbieten und die jeweiligen Parameter in Echtzeit messen. Über die gemessenen Parameter der Sensoren lässt sich im Bedarfsfall der Wartungsdienst automatisch aktivieren, die Fehler oder Abweichungen von der geforderten Norm werden während des Betriebs behoben. Auch ist vorstellbar, dass ein System nur in Betrieb geht, wenn die Energiekosten einen bestimmten Preis unterschreiten oder festgelegte Umweltparameter für den Betrieb stimmen. Der Betreiber spart dadurch erhebliche Betriebskosten ein. In der Cloud lassen sich solche Service problemlos realisieren.