Fraunhofer-Forscher und Pro4senses zeigen auf der CeBIT die virtuelle Trainingsumgebung der Zukunft

Das Wohnzimmer als Basislager

22. Februar 2008, 10:50 Uhr |

Fitnesstraining im Jahre 2012: Sie besteigen in den eigenen vier Wänden ein Trimmfahrrad. Auf einem kleinen Touch-Display geben Sie ein, dass Sie in drei Monaten den Kilimandscharo erklimmen möchten. Ein kleiner Sensor analysiert Ihren Atem und ermittelt Ihre gegenwärtige Kondition. Eine freundliche Stimme teilt Ihnen mit: Wir beginnen unser Höhentraining in 2000 Metern. Über eine komfortable Maske atmen Sie die entsprechende Sauerstoffkonzentration ein. Auf einem halbrunden Display, das Ihr gesamtes Blickfeld ausfüllt, erscheinen verschneite Berglandschaften. Die freundliche Stimme teilt Ihnen mit, dass Sie heute einen Anstieg von rund 700 Höhenmetern zu bewerkstelligen haben und das Fahrrad auf Ihren individuellen Schwierigkeitsgrad eingestellt ist, der dem Laufen im Tiefschnee entspricht. Das Training kann beginnen.

So oder ähnlich könnte das Trainingslager der Zukunft aussehen. Was heute schon möglich ist, zeigen Forscher von Fraunhofer First (Fraunhofer Institut Rechnerarchitektur und Softwaretechnik) und Pro4senses auf der diesjährigen CeBIT (Halle 9, Stand B 36). Ausgerüstet mit Trimmrad und Sauerstoffmaske schicken sie die Betrachter auf eine virtuelle Reise - individuelle Trainingstipps inklusive. Möglich wird das ganzheitliche Fitnesstraining im eigenen Wohnzimmer durch eine Kombination aus Bewegung, optischem Erleben und sensorischen Reizen. So entsteht nach Einschätzung der Forscher erstmals eine komplett virtuelle Trainingsumgebung, die sich perfekt an die physiologische Konstitution anpasst und für optimale Ergebnisse sorgt. Sie wird technisch durch die Integration der Projektionstechniken von Fraunhofer First mit den Fitness- und Sauerstoffgräten vom Pro4senses realisiert: Um einen möglichst naturgetreuen optischen Eindruck zu erreichen, hat Fraunhofer First eine Software entwickelt, mit der Videos mehrerer Projektoren automatisch synchronisiert werden können, sodass ein Bild mit hoher Auflösung (bis zu 4096 mal 2048 Pixel) auf beliebig geformten Flächen entsteht. Denn gebogene oder weitwinklige Projektionsflächen, die dem Blickwinkel des menschlichen Auges entsprechen, geben dem Betrachter das Gefühl, mitten im Geschehen zu stehen. Mit einer individuellen Einstellung der Belastung auf Grundlage einer Atemgasanalyse sowie der Anpassung der Sauerstoffkonzentration oder der Zugabe von Düften, die auf die physiologische Konstitution der Trainierenden abgestimmt sind, lassen sich die Resultate des Fitnessprogramms wesentlich effizienter steigern. Dazu entwickelten die Forscher ein System, um künftig den aktuellen Fitnesszustand durch eine permanente Atemgasanalyse zu messen, den für das Training optimalen Wert einzustellen und die entsprechende Sauerstoffkonzentration sowie Düfte über eine Atemmaske zuzuführen.

LANline/jos


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+