Dell hat seine Angebotspalette für die Desktop-Virtualisierung ausgebaut. Mit Dell EMC XC Xpress for VDI bietet der Konzern nun eine für VDI-Umgebungen optimierte hyperkonvergente Appliance. Auf Client-Seite neu ist der Thin Client Latitude 3480 mit Windows 10 IoT Enterprise, die aktualisierte Betriebssystemversion Wyse Thin OS 8.4 mit Unterstützung für VMware Blast Extreme und die Wyse Management Suite für Thin-Client-Verwaltung per lokaler Installation oder in der Cloud.
Die im Mai auf der Dell EMC World angekündigte hyperkonvergente Appliance Dell EMC XC Xpress wurde nun laut Herstellerangaben für VDI-Anforderungen (Virtual Desktop Infrastructure) mit einer Referenzarchitektur optimiert. Vor allem für Unternehmen kleiner und mittlerer Größe stehe damit eine Lösung bereit, mit der sie Nutanix-basierte Umgebungen einfacher aufsetzen, einrichten und verwalten können. Die Appliance vereint Server und Storage, Virtualisierungssoftware und Cloud-Backup in einer Komplettlösung mit freier Wahl der gängigsten Hypervisoren und Desktop-Broker.
Die Appliance lässt sich laut Bekunden des Herstellers in nur wenigen Stunden einrichten, das fortlaufende Management könne man bequem mit der HTML-basierten Management-Konsole Nutanix Prism erledigen.
Die Appliance eigne sich besonders für kleinere Umgebungen und ergänze somit Dell EMCs Vxrail for VDI und XC Series for VDI, die für die VDI-Bereitstellung in großen Unternehmen konzipiert sind. XC Xpress for VDI belege nur drei Höheneinheiten im Rack und biete Funktionen wie Cloud-Backup und selbstheilende Cluster für Ausfallsicherheit.
Der Thin Client Latitude 3480 (Bild) wiederum basiert auf der gleichnamigen Business-Notebook-Reihe. Der mobile Thin Client besitzt ein 14-Zoll-FHD-Display und kommt mit einem Dual-Core-Prozessor von Intel mit integrierter Grafik und 8 GByte DDR4 RAM. An Anschlussmöglichkeiten bringt das Gerät 2x USB 3.1, 1x USB 2.0, RJ45, HDMI, VGA, WLAN sowie Bluetooth mit. Für Peripherie-Erweiterungen bietet Dell die USB-Dockingstation D1000.
Softwareseitig hat man die Wahl zwischen verschiedenen Virtual-Desktop-Brokern wie Citrix Xendesktop, Microsoft RDS oder VMware Horizon. Für noch höhere Sicherheit als bereits durch den TC-Einsatz erzielt bietet Dell die Bedrohungsabwehrlösung Threat Defense. Diese nutze künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um Windows-basierte Thin Clients vor Malware-Angriffen einschließlich Zero-Day-Attacken und Ransomware zu schützen.
Die neue Wyse Management Suite dient dazu, den Implementierungsprozess von Wyse Thin Clients zu optimieren, indem bis zu mehrere Zehntausend Arbeitsplätze konfiguriert, überwacht und verwaltet. Das Programm lässt sich laut Dell-Angaben in weniger als fünf Minuten installieren.
Die Standard-Version der Suite ist kostenfrei und steht als lokal zu installierende Lösung für bis zu 10.000 Endgeräte zur Verfügung. Die Wyse Management Suite Pro hingegen ist kostenpflichtig (Fixpreise pro Arbeitsplatz und Jahr). Bei dieser Version haben die IT-Organisationen die Wahl zwischen einer Cloud-basierten und einer On-Premises-Verwaltung oder einer Kombination aus beiden.
Dells hauseigenes TC-Betriebssystem Thin OS unterstützt nun in Version 8.4 VMwares Fernzugriffsprotokoll Blast Extreme und soll für bessere grafische Darstellungen sowie mehr Flexibilität und Verwaltungsoptionen in virtuellen Arbeitsplatzumgebungen sorgen, etwa durch Support für das Citrix HDX Realtime Optimization Pack 2.2 und RTSP (Real-Time Streaming Protocol). Für mehr Sicherheit verifiziere das Betriebssystem bei Firmware-Upgrades oder -Downgrades nun automatisch die Firmware-Signatur.
Dell EMC XC Xpress for VDI soll "in den kommenden Wochen" in Deutschland verfügbar sein, den Latitude 3480 Thin Client kann man in Deutschland ab 19. Juli bestellen. Wyse Thin OS 8.4 und die Wyse Management Suite sind bereits verfügbar. Die Migration vom Wyse Device Manager zur Wyse Management Suite werde man mit dem nächsten Release zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen finden sich unter www.emc.com.