Laut einer aktuelle Studie von Deloitte zeigen sich Unternehmen in Deutschland gegenüber Cloud-Computing bislang eher reserviert. Die Mehrheit der befragten Unternehmen setzt Cloud-Computing-Lösungen aktuell nicht ein und plant dieses auch nicht in näherer Zukunft. Als Hauptgründe gegen den Einsatz werden die Angst vor Sicherheits- und Kontrollverlusten sowie mangelndes Vertrauen in die Leistungs- und Lieferfähigkeit der Anbieter genannt.
„Cloud Computing scheint in Deutschland noch unter einem Vertrauensdefizit zu leiden. Vorteile
wie Skalierbarkeit und Flexibilität werden zwar wahrgenommen, aber die Skepsis im Hinblick auf
Datensicherheit und Prozesskontrolle überwiegt bei vielen“, so Robert Horndasch, Partner TMT bei
Deloitte. Für Jörg Rosengart, Geschäftsführer des Carrier-neutralen Rechenzentrumsbetreibers
Equinix in Deutschland, sind die Argumente, die zu den Bedenken führen, nachvollziehbar, lassen
sich aber durch den richtigen Weg in die Cloud entkräften: „Wenn es um Daten- und Prozesssicherheit
sowie um die Prozesskontrolle geht, darf es keine Kompromisslösungen geben. Denn die IT samt der
digital gespeicherten Daten sind für die meisten Unternehmen die Lebensader, von der der
geschäftliche Erfolg, oft sogar die Existenz abhängt."
Der Entscheidung, ob ein Unternehmen letztlich mit seinen Daten und Anwendungen den Weg in die
Cloud nimmt, ist damit laut Rosengart ein vielschichtiger Entscheidungsprozess vorangestellt. An
dieser Stelle komme den Anbietern von Cloud-Services und ihrer Infrastruktur eine Hauptrolle
zu.
Nicht ohne Grund werde im Zusammenhang mit der IT oft das Wort Architektur im Munde geführt. Und
wie beim Bau eines Hauses entscheide auch in der IT die Qualität des Fundaments maßgeblich, wie
stabil und sicher der Oberbau ist. So lasse sich die Angst vor Kontrollverlusten und
eingeschränkter Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen durch die geeignete Standortwahl der
technischen Cloud-Infrastruktur minimieren. Die unabhängigen Rechenzentren der großen
internationalen Anbieter verfügen laut Rosengart dafür nicht nur über entsprechende
Service-Leistungen, sondern auch über eine hohe Netzwerkdichte mit einer umfangreichen Palette von
Netzwerk- und Managed-Service-Anbietern, die neben der Hochverfügbarkeit auch gewährleistet, dass
Applikationen in unmittelbarer Kundennähe gehostet werden.
Auch in puncto Sicherheit seien unabhängige Rechenzentren dem Gros der unternehmensinternen
IT-Zentren überlegen. So zählten nicht nur ein optimiertes und technisch aktuelles
Ausstattungsniveau bei der Klimatisierung und Stromversorgung sowie bei der rein baulichen,
katastrophensicheren Gestaltung des Rechenzentrums zu ihren Pluspunkten, sondern auch
beispielsweise Business Continuity Services über ein zweites Rechenzentrum, das im Falle einer
Störung an die Stelle des Primärrechenzentrums rücke.
LANline/jos