Ist die Verfügbarkeit eines Rechenzentrums beispielsweise durch ein Brandereignis eingeschränkt, können die Folgen für Unternehmen existenzbedrohend sein.
Die komplexe technische Ausstattung von Rechenzentren und die dort eingesetzten Materialien bringen ein hohes Brandrisiko mit sich. Ein zuverlässiger Brandschutz ist somit unabdingbar. Intelligenter Brandschutz nach Bedarf ist zum Beispiel auch ein Programmpunkt der diesjährigen Datacenter Update (www.datacenterupdate.de). Die Experten Christian Leu und Dirk Decker bringen den Teilnehmern des interaktiven Workshops viele Details praxisbezogen näher und geben Einblicke in die Zukunft des Brandschutzes von Rechenzentren. Der Workshop thematisiert unter anderem auch die Auswahl der optimalen Brandschutzlösung, die oft von der Größe des zu schützenden Bereichs und dem vorhandenen Risiko abhängt. Innerhalb eines großen RZs, neudeutsch Datacenter, können die Rechner- und Server-Flächen mit den dazugehörigen Klimaspangen durchaus einige hundert Quadratmeter groß sein und sich über mehrere Ebenen erstrecken. Dort besteht ein erhöhtes Brandrisiko durch eine besonders hohe Energiedichte. Für diesen Anwendungsfall gibt es neue zukunftsorientierte und bedarfsgesteuerte Brandschutzsysteme. Ein Beispiel dafür ist das Inertgas-Brandschutzsystem Oxeo Eco Prevent des Herstellers Minimax.
Es nutzt den Effekt, dass bei einer Brandentstehung, bevor Aerosole oder kleinste Rauchpartikel entstehen, Thermolyse-gase wie Kohlenmonoxid entweichen. Das bedarfsgesteuertes Inertgas-Brandschutzsystem detektiert durch einen speziellen Ansaugrauchmelder mit integrierter Thermolysegas-Sensorik diese ersten Anzeichen eines sich entwickelnden Brands in einem sehr frühen Stadium, sodass das System im Bedarfsfall umgehend vom betriebsbereiten Modus in den Präventionsmodus wechselt. Die Sauerstoffkonzentration sinkt in Folge im Schutzbereich durch die kontrollierte Zufuhr von Stickstoff soweit ab, dass eine "brandsichere" Atmosphäre entsteht. Ein offener Brand ist dadurch nahezu ausgeschlossen. Führen dennoch besondere Ereignisse zu einer unerwarteten Brandentwicklung, detektiert der Ansaugrauchmelder die entstehenden Aerosole oder kleinsten Rauchpartikel und das System aktiviert sofort den Interventionsmodus.
Durch die schnelle Zufuhr von Stickstoff stellt das System dann eine "löschfähige" Atmosphäre her und hält diese bei Bedarf mittels einer speziellen Sensorik für einen bestimmten Zeitraum auf einem konstanten Level.