Mozillas neuer Browser nimmt Spitzenposition ein

Die fünf Killer-Features von Firefox 3.5

30. Juni 2009, 22:58 Uhr |

Fast ein Jahr nach der Freigabe von Firefox 3.0 steht jetzt die wesentlich verbesserte Version 3.5 zum Download bereit. Erste Tests deuten auf eine erhebliche Leistungsverbesserung hin.

Mozillas neuer Browser Firefox 3.5 hat eine Fülle an Neuerungen, die eine spürbare Verbesserung
bei der User Experience bedeuten. Nachfolgend die fünf wichtigsten Features, die die Performance
des Feuerfuchses verbessern und Firefox 3.5 auf Anhieb auf eine Stufe mit Chrome und Safari
stellen:

1. Die neue Javascript-Engine Tracemonkey. Diese komplett neue Engine ist besonders wichtig bei
allen Web-Applikationen, die auf einer intensiven Javascript-Nutzung aufsetzen, wie Google-Docs
oder Meebo. Erste Benchmarks von Technologizer zeigen, dass Firefox 3.5 eine echte Alternative zu
den bislang schnellsten Browsern Chrome 2.0 und Safari 4.0 ist. Firefox 3.5 ist mehr als doppelt so
schnell wie seine Vorgänger-Version.

2. Ortsbezogenes Browsen weist den Weg zur nächsten Pizzeria. Wer Firefox 3.5 die Erlaubnis
erteilt, der kann nach der dichtesten Pizzeria surfen oder nach Fotos bei Flickr Ausschau halten,
die von Personen in der Nähe stammen. Hierzu nutzt Firefox nicht nur die IP-Adresse, sondern auch
die nächstgelegenen WLAN-Zugangspunkte. Wem das alles zu sehr nach George Orwell klingt, der kann
diesen Service auch komplett deaktivieren.

3. Unterstützung von HTML 5.0 erlaubt Audio- und Video-Wiedegabe aus dem HTML-Code heraus.
Vieles im neuen Firefox 3.5 spricht zwar nur die Entwickler an, aber manches davon hat direkte
Auswirkungen auf die User-Experience. Beispielsweise die volle Unterstützung von HTML 5.0 und die
CSS @font-face Regel. HTML 5.0 erlaubt beispielsweise die Einbettung von Video und Audio direkt in
den HTML-Code und bietet das Abspielen dieser Sequenzen ähnlich zu dem, was ein Flash-Plugin
ermöglicht. Firefox 3.5 unterstützt HTML 5 Audio und Video im Ogg-Theora-, Ogg-Vorbis- und
WAV-Format. Unterstützt werden auch die Canvas-Elemente in HTML 5.0. Damit lassen sich animierte
Bitmap-Images erstellen.

4. Umfangreiches Recovery von Tabs und Fenstern. Bislang gab es die Wiederherstellung eines
versehentlich gelöschten Tabs nur recht umständlich durch Ctrl+Shift+T – und dann ging es auch nur
für den zuletzt geschlossenen Tab. Doch im neuen Firefox 3.5 gibt es zwei neue Schaltflächen im
History-Menü: "Kürzlich geschlossene Tabs" und "Kürzlich geschlossene Fenster". Auch das
Herausziehen eines Tabs zum Öffnen dieser Seite in einem neuen Fenster – so wie es bei Opera
möglich ist – wird jetzt von Firefox 3.5 unterstützt.

5. Privates Browsen. Das ist zwar eine Funktion, die es auch schon bei Chrome, Safari – und
sogar beim Internet Explorer gibt. Deshalb war sie bei Firefox bereits überfällig. Im Privat-Modus
werden keine Suchabfragen, besuchten Web-Seiten oder Download-Informationen gespeichert. Doch
dieser Modus darf nicht verwechselt werden mit einem "anonymen Browsen". Der ISP und auch die
Provider der besuchten Webseiten können Informationen über ihre User und die von ihnen besuchten
Webseiten speichern. Wer im Firefox 3.5 das private Browsen auswählt ist zunächst geschockt, denn
alle offenen Tabs verschwinden. Doch sie sind nicht verloren, sondern nur eingefroren. Bei der
Rückkehr zum Normalmodus kommen alle früheren Web-Seiten wieder zurück.

Mit diesen neuen Funktionen hat sich Firefox in punkto Leistung einen festen Platz in der
Spitzenposition bei den Browsern erobert. Doch ob das alles ausreicht, um auch weiterhin die beste
Alternative zum Internet Explorer zu sein, muss sich erst noch zeigen, denn Chrome, Safari und
Opera sind dem Feuerfuchs dicht auf den Fersen.

"Wir befinden uns in einem extrem kompetitiven Umfeld", gibt Mike Beltzner offen zu. Er ist bei
Mozilla Chef des Firefox-Projekts und war damit auch verantwortlich für den raketenhaften Aufstieg
dieses Browsers in den letzten Jahren.

Harald Weiss/CZ


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