Infrastruktur

Die großen Themen, die Rechenzentrumsbetreiber bewegen

22. März 2013, 13:46 Uhr | Rene Sommer, Infrastruktur-Planer bei Telia Sonera International Carrier
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Am 16. Oktober 2012 fand in Nürnberg der „eco Datacenter Summit“ statt. Meinungen und Erfahrung von Geschäftsführern und Verantwortlichen für RZ-Planung und Betrieb wurden geteilt. Unter anderen wichtige diskutierte Themen: Die dynamische Nachfrage bedeutet mehr Fläche auszubauen, mit mehr Stromleistung pro Quadratmeter. Sinnvoll ist hier eine Konsolidierung der Leistungsansprüche der Kunden und realen Bedarfsdichte. Skalierbarkeit der Hardware und Versorgungsinfrastruktur, als Aufruf an die Herstellerseite gerichtet oder geprüfte Leistungsverifikation bei der Rechenzentrumsplanung sind Ansprüche, die Telia Sonera International Carrier in der Diskussion unterstrich und in der Praxis umsetzt.

Die Frankfurter Rechenzentrumsszene und internationale Experten waren bei dieser hochkarätig besetzten, vom Eco-Verband ausgerichteten Branchenveranstaltung dabei. Sicherheit und der Umgang mit Infrastrukturen sowie Energiethemen prägten die Podiumsdiskussionen. Hohe Leistungsdichte steht heute bei den Kunden für Outsourcinglösungen im Rahmen der Vertragsgestaltung im Vordergrund oder ist in Ausschreibungen als Schlüsselkriterium vorgegeben. An der oberen Grenze sind es um die 15 Kilowatt (KW) pro Quadratmeter, die für bestimmte Branchen mit datenintensiven Echtzeitanwendungen als Stromlevel für 100-prozentige Funktionalität Pflichtprogramm sind. Kunden beabsichtigen jedwede Risiken auszuschließen und wollen darum immer ein Maximum an vorgehaltener Stromdichte physisch und vertraglich garantiert wissen. Meistens sind es zweistellige Werte, die Hardwarehersteller als Obergrenze vorgeben, dies ebenso zur Vermeidung von Restrisiken in der Haftung. In der Realität liegt der durchschnittliche Verbrauchswert einer großen Zahl an Kunden demgegenüber bei nur 1 bis 2 KW. Bei Bladeservern sind es mit typischer Belegung und bei normaler Auslastung um 10 KW. Konsolidierung ist hier dringend angezeigt, denn dieses Delta kostet unnötig Geld und Strom. Dafür muss ein Verständnis und Bewusstsein bei den Kunden und Herstellern geschaffen werden. Der Unterschied zwischen Sollvorgabe und Realverbrauch treibt die Investition beim Ausbau eines Rechenzentrums unnötig hoch und die Gemeinkosten des laufenden Betriebs sind davon auch betroffen.

Das Rechenzentrum muss rundum als Kostenzentrum begriffen werden, das es zu optimieren gilt, von den Investitionen beim Ausbau, bis zum laufenden Betrieb mit den fixen und variablen monatlichen Kosten. Die Stromkosten sind der größte Kostenanteil bei den Rechenzentrumsbetreibern. Diese nicht änderbare Voraussetzung wird sich im Zuge der Wende zu Ökostrom mit noch höheren Energiepreisen in der Gewinn und Verlustrechnung niederschlagen. Die Hersteller sind nach wie vor gefordert, Geräte zu entwickeln, vor allem Server, die ökonomisch arbeiten und möglichst wenig Strom verbrauchen. Skalierbarkeit der Produktlösungen erwarten die Kunden. Die Rechenzentrumsfläche auszubauen und perspektivisch vorzuhalten, bedeutet für die RZ-Betreiber allerdings ein hohes Investment und gebundenes Kapital. Skalierbarkeit und flexibles Erweitern auch für Betreiber möglich zu machen, ist ein Anspruch an die Lieferanten und Hersteller der Rechenzentrumsausstattung und wurde auf dem Podium unisono betont.

Kundenanforderungen zu erfüllen ist wichtig, aber auch eine erhebliche Herausforderung, da der Ausbaustandard der Outsourcingflächen fix ist, das heißt, nicht ständig variiert werden kann. Hardware und Versorgungseinheiten, vor allem Klimaanlagen und unterbrechungsfreie Stromversorgung zu entwickeln, die modular und skalierbar sind, würde Abhilfe schaffen. Wenn Rechenzentren leichter flexibel ausgebaut werden können, ist ein zeitgemäßer und wirtschaftlicherer Weg einzuschlagen. Die Basis, um nicht gleich alles auszubauen, sondern die Fläche Zug-um-Zug zu erschließen. Skalierbarkeit, um beispielsweise eine kleiner Einheit von 10 Quadratmetern mit weniger Redundanz der Infrastruktur auszustatten, ist der Weg.

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