Infrastruktur

Die großen Themen, die Rechenzentrumsbetreiber bewegen

22. März 2013, 13:46 Uhr | Rene Sommer, Infrastruktur-Planer bei Telia Sonera International Carrier

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die großen Themen, die Rechenzentrumsbetreiber bewegen

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© Telia Sonera

Realitätscheck der Hardware bei der Rechenzentrumsplanung gibt mehr Planungssicherheit. Auch hier können Soll- und Istwerte divergieren. Die Kernfrage ist: Können eine theoretische Planung und definierte Leistungsziele der Versorgungsinfrastruktur in der Praxis 100-prozentig umgesetzt werden? Das interne Infrastrukturplanungsteam setzte frühzeitig auf Leistungstest in Entwicklungslaboren der Hersteller, um den Erfüllungsgrad der angegebenen Parameter zu verifizieren und zu dokumentieren. Persönlichen Kontakt zu Referenzkunden kam als Indikator für nachweisliche Produktqualität dazu. Keine Blendung durch Hochglanz der Marketingbroschüre bei der Auswahl von Lieferanten war die Maßgabe. Diese stringente, etwas skeptische Grundhaltung eines Rechenzentrumplaners wurde kontrovers mit den Fachkollegen und den anwesenden Herstellervertretern diskutiert.

Eine perspektivische „Verlagerungsthematik“ wurde von Holger Riedel, im Unternehmen verantwortlich für den Vertrieb in den Dachregionen auf die Frage der Moderatorin, Monika Graß, was er sich in der Rolle des Carriers von Rechenzentrumsbetreibern wünsche, eingebracht. Gemeinsam als Partner in Märkte zu gehen, wo sichtbar noch Infrastrukturbedarf für Rechenzentren und IP-Anbindung im Vergleich zu den überversorgten Metropolen, besteht, war die klare Antwort. Rechenzentren brauchen eine leistungsfähige Netzanbindung. Diese ist in Telekommunikationszentren wie in Frankfurt, London oder New York im Übermaß vorhanden. In Regionen und Städte zu gehen, wo es Entwicklungspotenzial im Markt gibt und noch keinen solchen hohen Sättigungsgrad, birgt operatives Geschäftswachstum. Luxemburg ist ein solcher Fall, mit dem LU-CIX als Internetknoten, der wachsenden Gaming-Branche und Unternehmen, wie Microsoft und Google, die dort bereits ansässig sind. Die Netzinfrastruktur in Deutschland wird zur Zeit weiter ausgebaut und Luxemburg ist in naher Zukunft ein weiterer Zielmarkt, um dort mit Glasfaser den Internetverkehr zu bedienen und weltweit zu verteilen.

Der Referent, Wouter van Hulten, Managing Director von Coloresearch, einer Marktforschungsorganisation im internationalen Rechenzentrumsmarkt, hielt die Keynote am Ende der Veranstaltung. Er vertritt die Ansichten und bestätigte diesen Ansatz: „Erstens, Internetknoten und Rechenzentren sollten separiert werden. Internetknoten müssen für alle zugänglich sein und nicht von einem Betreiber kontrolliert werden. Zweitens, Partnerschaften und Kooperationen zwischen Rechenzentren und Netzbetreibern, um Infrastrukturen in unterversorgten Regionen aufzubauen. Eine strategische Zusammenarbeit, um solche Regionen und Märkte gemeinsam zu erschließen, bedeute eine bessere Kapitalrendite für beide Partner.“

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