Lange Zeit konnten Mac-Anwender sich sicher und ihren Windows-Verwandten überlegen fühlen. Doch diese Zeiten sind wohl endgültig vorbei. Denn im Online-Untergrund ist alles nur eine Frage des Preises. Und Apple reagiert auf die neue Bedrohungslage mit veralteten Methoden.
Ein Kommentar von Udo Schneider, Solutions-Architect EMEA beim IT-Sicherheitsanbieter Trend Micro.
„Die Rechnung ist einfach: Für die kriminelle Schattenwirtschaft im Internet zählt nur das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Je länger der Erfolg insbesondere der mobilen Geräte von Apple anhält, desto größer wird die Zahl der möglichen Opfer. Weil damit die Aussicht auf schnelle Profite steigt, lohnt sich die Entwicklung von Schadsoftware für Apple-Anwender immer mehr.
Jüngstes Beispiel, das die Aufmerksamkeit der Medien erlangt hat, ist ,Mac Defender’. Dabei handelt es sich um ein so genanntes Trojanisches Pferd, das eine gefälschte und folglich völlig nutzlose Antivirenlösung installiert, die eingeschüchterte Anwender abzockt und persönliche Daten wie Konto- und Kreditkartennummern stiehlt. Zwar hat Apple auf diese Bedrohung mit einem Sicherheitsupdate reagiert; dieses wurde jedoch innerhalb weniger Stunden mit einer neuen Variante der Schadsoftware umgangen. Damit hat das in der PC-Welt schon lange bekannte Katz-und-Maus-Spiel auch im Apple-Kosmos Einzug gehalten.“