Voice-over-IP

Die Telefonanlage direkt im Datacenter schafft neue Spannungen

18. August 2011, 13:51 Uhr | Dirk Christiansen, Geschäftsführer Nextragen

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Welcher Aufwand steckt in einer VoIP-Messung?

Bedingung für den Quality-of-Service-Test ist das parallele generieren von Daten- und Echtzeitströmen.
© Nextragen

Der Aufwand der VoIP-Vormessung hängt von der Größe des zu installierenden VoIP-Rollouts ab. Im Normalfall sollte ein VoIP-Messsystem innerhalb eines halben bis ganzen Tages aufgebaut sein. Die praktische Erfahrung hat gezeigt, dass eine automatisierte Messung über den Zeitraum von einer Woche für eine qualitative Aussage über das vorhandene Netzwerk und das realistische Verkehrsaufkommen genügt. Die Ausdehnung des Messzyklus auf eine Woche untersucht dabei auch das normale Verkehrsverhalten eines Unternehmens im Wochenrhythmus und umfasst auch die regelmäßigen Backupzyklen. Durch die Ausdehnung des Messzeitraums auf eine Woche erhält man viele tausend individuelle VoIP-Messungen. Aus diesem „Datensalat“ werden anschließend Durchschnittswerte gebildet und dargestellt, zu welchen Tageszeiten die VoIP-Qualitäten durch Fehler im Netzwerk oder steigenden Bandbreitenbedarf auf Grund anderer Anwendungen sinken.

Die Installation einer VoIP-TK-Anlage setzt voraus, dass die notwendigen Echtzeitdienste gesichert übermittelt werden. Treten Probleme auf, können diese ihre Ursache im Netzwerk (LAN und WAN), in der TK-Anlage, an den Endgeräten, den Gateways beziehungsweise Verbindungen haben. Eine geprüfte VoIP-Qualität erhält man – trotz optimaler Konfiguration der Komponenten – nur durch ein aktives Testen der Infrastruktur mit synthetischen VoIP-Gesprächen zwischen verschiedenen Messpunkten. Die Tests stellen im Vorfeld sicher, dass die eingesetzten VoIP- und Übertragungskomponenten korrekt arbeiten.

Praxisbeispiel 1: Bei Anbindungen zwischen zwei Gebäuden werden die VoIP-Gespräche über die bereits vorhandenen IP-Verbindung geleitet. Die Qualität der VoIP-Telefonate erweist sich in der Praxis als sehr schlecht. Der VoIP-Test der angemieteten Standleitung ergibt, dass  die Fehler (hohe Paketverluste und Jitter) im Netz des Carriers entstehen.

Praxisbeispiel 2: Für die Übermittlung der Daten zwischen zwei Unternehmensteilen wird ein vorhandenes Virtual-Private-Network (VPN) genutzt. Mehrmals am Tag kommt es zu Ausfällen bei der VoIP-Telefonie. Ursache: Keine Priorisierung der Telefondaten innerhalb des VPNs. Durch eine an das Netzwerk individuell angepasste VoIP-Messung lassen sich die Verbindungen auf einer Ende-zu-Ende-Basis realitätsnah ausmessen und auch Worst-Case-Szenarien (beispielsweise die weitere Erhöhung des Daten- beziehungsweise Sprachverkehrs durch das Anschließen neuer Nutzer) lassen sich im Vorfeld eines VoIP-Projekts testen. Die Fehler in den Netzsegmenten und  Koppelkomponenten (Switches, Routern, Gateways, Firewalls, etc.) werden behoben und einem fehlerfreien Betrieb der VoIP-Anlage steht nichts mehr im Weg.

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