Kerzen, Zigaretten und heiße Asche sind klassische Brandverursacher. Aber auch überhitzte Deckenstrahler, explodierende Akkus und andere technische Defekte lösen Feuer aus. Wichtige Dokumente "überleben" den Notfall nur in feuersicheren Behältnissen. Es gibt jedoch gravierende Unterschiede bei leichten Brandschutzschränken.
Bei Verbrauchern sind leichte Brandschutzschränke und sogenannte „Duplexschränke“ beliebt, die vor Flammen und zusätzlich vor Diebstahl schützen. Sie sorgen dafür, dass Dokumente Gluthitze für 30 oder 60 Minuten unbeschadet überstehen. Allerdings sind dabei die Qualitätsunterschiede gravierend. Wer solch einen Schrank kauft, sollte auf die ECB*S-Zertifizierung nach der EN 15659 achten: Bei deren Feuerschutztests liegt die Messlatte höher als bei anderen Standards.
Kristian Hess von der neutralen Zertifizierungsstelle European Certification Body (ECB): „ECB*S-zertifizierte Produkte weisen ihren Schutz gemäß den Anforderungen der Europäischen Norm EN 15659 nach. Die ECB-Testlabore prüfen nicht nur – wie bei anderen Standards – wenige optimal aufgebaute Schränke, sondern grundsätzlich eine größere Zahl von Probekörpern. Und sie nehmen gerade den kritischen Oberbereich der Schränke unter die Lupe.“
Wenn Standards Idealmodelle prüfen und Herstellern bei der Umsetzung der Bauvorgaben große Freiheit lassen, sinkt die Sicherheit: Die aus der Prüfung ableitbaren Modelle weisen oft nicht den gleichen Brandschutz auf wie das geprüfte Original. Für den Anwender sei dies ein großes Risiko. Bei der ECB*S-Zertifizierung sieht das anders aus – sie lässt Herstellern weniger Freiraum. Die EN 15659 testet Produkte wesentlich näher am Worst Case und gibt dadurch eine höhere Sicherheit.
Noch mehr Schutz bieten Datensicherungsschränke mit einer ECB*S-Zertifizierung nach der EN 1047-1. Im Unterschied zu leichten Brandschutzschränken berücksichtigt die Feuerwiderstandsprüfung bei diesen Produkten zusätzlich die Abkühlkurve.
Die European Certification Body (ECB) GmbH ist eine neutrale Zertifizierungsstelle nach EN 45011. Die von ihr vergebene ECB*S-Zertifizierungsmarke soll höchste Sicherheitsmerkmale nach den europäischen Normen garantieren. Zurzeit gibt es rund 1.100 gültige ECB*S-Zertifikate im globalen Sicherheitsmarkt für Einbruchdiebstahlprodukte, brandschutztechnische Erzeugnisse, einbruchhemmende Türen und Hochsicherheitsschlösser. Die ECB wird von der ESSA – The International Security Association unterstützt.
Aktuelle Marktübersicht Alarmierungs- und Brandmeldesysteme in LANline 4/2014