IT-Services sollten den Nutzern industriell, also hochgradig automatisiert, bereitgestellt werden. Doch aller Anfang ist schwer. Um das hohe Ziel zu erreichen, müssen die Bereitstellungsprozesse durchleuchtet werden. Denn nur vollständig dokumentierte Bereitstellungsprozesse, die einem Lebenszyklus unterworfen sind, bilden die Voraussetzung für effizient und effektiv automatisierte Services.
Mit dem Regelwerk ITIL ist in den Unternehmen eine serviceorientierte Ausrichtung ihrer IT-Organisation angedacht. Mit ITIL ist zudem in den Unternehmen das Bewusstsein gewachsen, dass IT-Services einem Lebenszyklus folgen. Er reicht von der Strategie, dem Design und der Produktion bis hin zu Transition, der Inbetriebnahme und dem Betrieb. Die notwendigen Bereitstellungsprozesse, um IT-Services automatisiert auf- und ingangzusetzen, sind jedoch bis heute in den Unternehmen weitgehend im Dunkeln geblieben, auf Kosten einer industriellen Bereitstellung von Services.
Was also tun? Am Anfang der strategischen Ausrichtung sollte eine gründliche Bestandsaufnahme stehen. So sollte geklärt werden, welche IT-Services internen und externen Nutzern angeboten werden sollen und ob User-seitig dafür Bedarf besteht. Teil dieser Recherche sollte sein, welche IT-Dienste von der unternehmenseigenen IT-Organisation oder besser, weil effizienter, von externen Anbietern erbracht werden sollen. Auf diese Weise kristallisiert sich einerseits das Service-Portfolio heraus, für das künftig die IT-Organisation des Unternehmens in der Betriebsverantwortung stehen soll, und andererseits ein Anforderungskatalog für die extern zu beziehenden IT-Leistungen.
Danach steht das Design der einzelnen Services an. Für den richtigen Zuschnitt muss geklärt werden, wie und in welcher Qualität diese Services bereitzustellen sind und inwieweit dazu IT-Leistungen von Außen herangezogen werden müssen. Mit Abschluss der Design-Entwurfsphase gehen die einzelnen Services in Produktion. Dazu müssen Anwendungen entwickelt, Standardlösungen customized, beides in die bestehende oder dafür erweiterte/angepasste Systemarchitektur integriert werden. Bevor im Rahmen der Transition-Phase die einzelnen Services ausgetestet und die dafür notwendigen IT-Veränderungen (Changes) durchgeführt werden. Mit der Inbetriebnahme werden die IT-Services den Nutzern angeboten. Solche IT-Leistungen können beispielsweise virtuelle Desktops, mehr Speicherkapazität, höhere Server-Verarbeitungskapazitäten oder das Ausrollen virtueller Maschinen sein. Diese Services gilt es dann im Betrieb technisch, prozessoral und personell während ihrer gesamten Lebensdauer aufrechtzuerhalten. Bevor Services ganz eingestellt oder durch einen besser geeigneten Nachfolge-Service ersetzt werden.