Auch bei der Stromversorgung kann leistungsfähige Software die Lösung für zahlreiche typische Rechenzentrumsprobleme sein. So lässt sich damit beispielsweise der Stromverbrauch von einphasigen wie dreiphasigen Geräten exakt bestimmen und optimieren. Dabei wird die Last gezielt verteilt, ohne dass beispielsweise ein Elektriker sich um dieses Thema kümmern muss. Außerdem ist es problemlos möglich, Stromkreise innerhalb des Rechenzentrums visuell darzustellen. Der Betreiber sieht dadurch auf einen Blick, welche Auswirkungen zum Beispiel ein USV-Ausfall auf einzelne Geräte hat. Wichtige Parameter wie die durchschnittliche und die Spitzenlast pro Rack sind auf einen Blick ablesbar. Die Frage, wo neue Server platziert werden sollen, ist damit ohne Schwierigkeiten zu klären. Über ein konstantes Monitoring und eine lückenlose Dokumentation von Ausfällen und Vorfällen können zudem leichter Entscheidungen über Erweiterungen und Anpassungen getroffen werden, als es durch Trial-and-Error-Versuche möglich ist.
Große Vorteile spielen moderne Software-Tools auch beim Fehlermanagement aus. Fällt in einer traditionellen Umgebung beispielsweise ein Lüfter aus, wird das Personal alarmiert und zur Wartung gerufen. In der Zwischenzeit ist das Risiko eines Rechnerausfalls ausgesprochen hoch. Bei einer Softwarelösung dagegen fahren nach Lüfterproblemen noch intakte Komponenten automatisch ihre Drehzahl hoch, um den Verlust zu kompensieren. Gleichzeitig identifiziert das System gefährdete virtuelle Server und beginnt einen automatischen Migrationsprozess auf andere, nicht von Kühlproblemen betroffene Host-Geräte. Das Ausfallrisiko ist in diesem Fall ausgesprochen niedrig.Doch es ist nicht nur die Ausfallzeit, die sich durch den Einsatz intelligenter Software senken lässt. Auch in Sachen Energieverbrauch schaffen leistungsstarke Softwaresysteme neue Spielräume. Sie erreichen dies durch eine gezielte Lastverteilung, etwa wenn in der Nacht die Zugriffszahlen sinken. Werden die virtuellen Server innerhalb eines Racks konsolidiert, können andere Komponenten abgeschaltet werden und verbrauchen keinerlei Energie.