Die Abhängigkeit der Geschäftsabläufe von einer funktionierenden IT wächst. Funktioniert die IT zwischenzeitlich nicht oder nur eingeschränkt, sind die Folgen für das Unternehmen oft drastisch. Notfall-Management, richtig auf- und umgesetzt, sichert die IT und damit das Geschäft für den Fall eines Falles ab.
Es sind weniger die drastischen Notfälle wie Großbrände, Erdbeben und Überschwemmungen, die Unternehmen aufgrund ihrer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit fürchten müssen. Es sind vielmehr die kleineren, weniger spektakuläre Notfälle, die weit häufiger auftreten. Auch sie können über eine nicht oder nur eingeschränkt funktionierende IT das Unternehmen schnell in eine geschäftliche Krise führen. Ein durchdachter Plan „B“ für solche Notfälle und ein professionelles Notfall-Management beugt solchen Folgen vor.
Ausfälle oder Einschränkungen innerhalb der IT wirken sich direkt auf die Geschäftsprozesse und somit das Geschäft aus. Deshalb sollte das Notfall-Management strategisch auf Managementebene aufgehängt werden. Es liegt im ureigenen Interesse und in der Verantwortung der Unternehmenslenker, dass die IT- und Geschäftsprozesse in jeder Situation weiterlaufen. Außerdem muss das Management für das Vorhaben die finanziellen Mittel, genügend Zeit und die personelle Ressourcen einräumen. Betroffen vom Vorhaben „Notfall-Management“ ist die gesamte Organisation. Weil dies so ist, müssen Richtlinien festgeschrieben werden. Ferner müssen, ebenfalls unter der Beobachtung des Managements, Verantwortlichkeiten und Rollen festgelegt werden, wer künftig für das Notfall-Management welche Aufgaben übernehmen muss. Erst wenn alle diese Voraussetzungen geschaffen sind, stehen die Leitplanken für alle weiteren Aktivitäten.
Das hohe Ziel: Das operative Geschäft muss für den Fall, dass Schadensereignisse eintreten, kontrollierbar sein, um es strukturiert fortführen zu können. Beides, Kontrolle und Fortführung, kann nur dann zufriedenstellend funktionieren, wenn das Notfall-Management als integrativer Teil des IT-Managements begriffen wird. Die betreffenden Standards und Rahmenwerke selbst eröffnen diese integrative Sicht- und Herangehensweise. ISO 27001 geht im Anhang „A.14“ auf das Notfall-Management ein, ITIL beschäftigt sich damit im Kapitel „IT Service Continuity Management“ und COBIT steuert mit dem Control-Objective DSS04 Handlungsanweisungen für das Notfall-Management bei.